Schutz gegen Cyber-Angriff für alternde Stromnetze
Das Vorhaben wird vom amerikanischen Energieministerium (Department of Energy, DoE) finanziert, nachdem vergangenes Jahr bekannt wurde, dass heimtückische Software in das Netz eingeschleust worden war. Der Fall zeigte ein nationales Sicherheitsrisiko auf, beim dem die Möglichkeit eines landesweiten Stromausfalls bestanden hatte. Ein Prototyp des Systems wurde zusammen mit anderen vom DoE finanzierten Projekten auf der Messe DistribuTECH in Tampa im US-Staat Florida vorgestellt.
Das amerikanische Stromnetz ist im Schnitt etwa 40 Jahre alt. Damals waren Internet-Angriffe unvorstellbar. Die neue Sicherheitstechnik setzt auf die bestehende Struktur auf und kann sowohl von Kontrollzentralen als auch von Umspannwerken aus betrieben werden. So genannte Sicherheitsagenten an den geschützten elektronischen Geräten sind mit Ver- und Entschlüsselungstechniken ausgestattet und können Eindringlinge erkennen sowie den Netzzugang kontrollieren. Weil die existierenden Kommunikationssysteme der Umspannwerke auf Telefonkabeln mit niedriger Bandbreite basieren, sorgt ein Sicherheitsschalter dafür, dass zeitkritische Daten ohne Verzug übermittelt werden. Der Prozess wird über eine Bedienkonsole am Kontrollzentrum des Netzbetreibers von einem Sicherheitsmanager kontrolliert, einer Einheit, die das gesamte System leitet und überwacht.
Siemens entwickelte zusammen mit dem DoE, dem Idahoe National Laboratory und dem Center for Advanced Energy Systems an der Rutgers Universität in New Jersey einen Prototypen, der bereits in Idaho getestet wurde. Anhand von Risikomodellen für die Umspannstationen und das gesamte Netz wurde ein optimierter und wirtschaftlicher Sicherheitsplan aufgestellt. Das System vernetzt und sichert alle der etwa 5000 Umspannwerke in den USA und sorgt so für landesweiten Schutz. Die Technik könnte künftig auf amerikanische Öl- und Gasleitungen ausgedehnt werden, die ähnlichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind. (RN 2010.04.4)
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