Intelligentes Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungssystem

Das Zusammenwachsen der Kernaufgaben Verbrauchsdatenerfassung und Verteilnetzautomatisierung steht im Vordergrund der AMIS-Lösung, die Siemens Energy für den schweizerischen Stromversorger Arbon Energie AG realisiert.

AMIS steht für Automated Metering and Information System. Das integrierte Gesamtsystem für die Verbrauchsdatenerfassung und die Verteilnetzautomatisierung bietet unter anderem Funktionen für den Aufbau eines Smart Grids. Arbon Energie nutzt diese Funktionen, um seine Verteilnetze zu modernisieren und so die Anforderungen an die Versorgungssicherheit und Effizienz erfüllen zu können, die die liberalisierte Strommarktordnung der Schweiz an die künftige Stromversorgung des Landes stellt.

Für die Arbon Energie AG gehört zum Ausbau ihrer Verteilnetze zu einem Smart Grid eine durchgängige Abbildung der Zählermessdaten-Prozesse ebenso wie die Abbildung der Spannungsqualität, zum Beispiel im Hinblick auf Spannungstoleranzen sowie Kurz- und Langzeitausfälle.

Dies erreichen die Schweizer durch den Einbau intelligenter Elektrizitätszähler des Siemens-Systems AMIS in den Haushalten und bei Sondervertragskunden. AMIS-Lastschaltgeräte ersetzen die bisher verwendeten unidirektionalen Rundsteuerempfänger, steuern die kommunale Straßenbeleuchtung und schalten Lasten zu oder ab. Zur bidirektionalen Datenübertragung zu den Elektrizitätszählern und Lastschaltgeräten nutzt das Siemens-System Powerline-Kommunikationstechnik via Stromnetz.

Damit erfüllt Arbon Energie als Verteilnetzbetreiber die Forderung des Vorlieferanten, ein Viertarifmodell technisch abzubilden und abzurechnen. Um den durchgängigen Prozess in der Systemlandschaft abbilden zu können, werden die gesamten Verbrauchsdaten vom Haushaltskunden automatisiert übertragen und zur Rechnungslegung sowie zur Verwaltung des Zählpunkts verwendet. Der Zählpunkt ist der Netzpunkt, an dem Energieflüsse messtechnisch erfasst werden. Ein wesentlicher Mehrwert entsteht, indem auch die Verbrauchsdaten der Wasserzähler sowie der Wärmezähler über das Metering-Feldbussystem M-Bus für die Verbrauchsdatenerfassung erfasst und über die AMIS-Kommunikationswege in die Zentrale übertragen werden. Diese Werte werden analog zu den Stromverbrauchsdaten verwaltet und verarbeitet.

Das sich ergebende Synergiepotenzial aus Metering und Netzautomatisierung nutzt der schweizerische Stromversorger vor allem in seinen Trafostationen aus: Mit Hilfe intelligenter Sensorik und Messtechnik werden Wirkleistung, Scheinleistung, Temperatur, Strom- und Spannungswerte der Transformatoren automatisch erfasst und über die Siemens-Fernwirk- und Automatisierungskomponenten des AMIS-Systems in das bereits bestehende Leitsystem Power CC übertragen. Auch die Überwachung der Schutztechnik sowie der Mittel- und Niederspannungsschalter gehört dazu. Damit arbeiten die Trafostationen voll automatisiert, denn selbst die Befehle zur Auslösung von Schalthandlungen werden in die Stationen übertragen. Hier fungiert AMIS als Bindeglied zur Leittechnik. Mit dem Einsatz des Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungssystems rechnet die Arbon Energie AG mit einer wesentlichen Verbesserung der Netzführung sowie mit optimierten Wartungsintervallen. Derzeit bereitet der Stromversorger sowohl die Einbindung dezentraler Energieerzeugungsanlagen als auch die Einbindung der Technik für Anwendungen der Home Automation vor.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2008 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 22,6 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 33,4 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 1,4 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2008 rund 83.500 Mitarbeiter.

Siemens AG
Presseabteilung Energy
Dietrich Biester
Tel. +49 9131/7-33559
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Informationsnummer: EPD 200901.020 d

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