FH JOANNEUM Kapfenberg nimmt Lawinengefahr ins Radar-Visier

Um Lawinenlageberichte erstellen zu können, benötigt man sogenannte Schneeprofile, die Auskunft über den Schneedeckenaufbau geben. Dazu werden die Schneeschichten charakterisiert und ihre Härte und Dichte bestimmt. Wichtig für die Lawinenbildung sind vor allem Unterschiede in Härte und Dichte.

Eine automatisierte Methode, um den Schneedeckenaufbau zu ermitteln, entwickelten Studenten von „Elektronik & Technologiemanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg. Im Rahmen einer Bachelor-Arbeit entwarfen sie eine Radaranlage, die Eigenschaften der Schneedecke messen kann, ohne ein Loch graben zu müssen.

Erfolgreicher Test

Um diese „berührungslose“ Messanlage testen zu können, verbrachten die Studenten Robert Petzl und Thomas Platzer einige Tage im bekannten Schweizer Wintersportort Davos. Die Messungen im berühmten Versuchsfeld des Institutes für Schnee- und Lawinenforschung SLF der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Weissfluhjoch auf 2540 Meter Seehöhe ergaben erstaunliche Ergebnisse: „Die von den Studenten entwickelte Radaranlage ermittelte Schneeprofile, die in wesentlichen Aspekten mit den von SLF-Experten manuell erhobenen Messdaten übereinstimmten“, freut sich FH-Professor Robert Okorn, der das Studententeam betreut.

Die neuartige Messanlage ist ein erster Baustein für ein gemeinsames Forschungsvorhaben, das der Studiengang „Elektronik & Technologiemanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg zusammen mit dem Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg und dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF eingereicht hat. Da letzterer Kooperationspartner in Davos seinen Sitz hat, wurden die Messungen in der Schweiz vorgenommen, um die Neuentwicklung mit den dort angewandten konventionellen Methoden vergleichen zu können.

Die vom Studententeam entwickelte Apparatur ist ein FMCW-Radar. Über der Schneedecke angebracht, übermittelt es Daten für die Charakterisierung der Schneedecke.

Elektronik-Schwerpunkt „Communications“

Mit derartigen Projektarbeiten beschäftigt sich der Studiengang „Elektronik & Technologiemanagement“ im Schwerpunktbereich „Communications“. Nachrichtentechnik, Schaltungsentwicklung und digitale Signalverarbeitung sind einige der Kompetenzen, die Studierende erwerben. Die Kapfenberger ElektronikerInnen verfügen in diesem Bereich über umfassende Erfahrungen. So basieren erfolgreiche Produkte wie das Lawinenpieps auf den Entwicklungen des Studiengangs „Elektronik & Technologiemanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg.

Kontaktperson FH JOANNEUM:
FH-Prof. Dr. Robert Okorn, Tel. 0043(0)3862 33600-8322, E-Mail: robert.okorn@fh-joanneum.at

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Thomas Winkler idw

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