EU stimmt über Glühlampenverbot ab

Das Zeitalter der Glühlampe geht auch in Europa zu Ende. Am kommenden Montag, 8. Dezember stimmen die EU-Mitgliedsstaaten über ökologische Mindestanforderungen an Haushaltsbeleuchtung ab. Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie hat die EU-Kommission einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, wie Glühlampen nach und nach durch andere Leuchtmittel ersetzt werden sollen. Eine Absicht, die das Öko-Institut grundsätzlich begrüßt, denn inzwischen gibt es hochwertige Alternativen, die wesentlich energieeffizienter sind.

Das Zeitalter der Glühlampe geht auch in Europa zu Ende. Am kommenden Montag, 8. Dezember stimmen die EU-Mitgliedsstaaten über ökologische Mindestanforderungen an Haushaltsbeleuchtung ab. Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie hat die EU-Kommission einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, wie Glühlampen nach und nach durch andere Leuchtmittel ersetzt werden sollen. Eine Absicht, die das Öko-Institut grundsätzlich begrüßt, denn inzwischen gibt es hochwertige Alternativen, die wesentlich energieeffizienter sind.

„Bedauerlich ist allerdings, dass der jetzt zur Abstimmung stehende Zeitplan weit weniger ehrgeizig ist als ursprünglich vorgeschlagen“, kritisiert Dr. Dietlinde Quack vom Öko-Institut. „Danach werden matte Lampen, die schlechter sind als Energieeffizienzklasse A, sowie klare 100-Watt-Glühlampen zwar ab September 2009 schrittweise aus dem Handel genommen. Klare 60-Watt-Glühlampen, die ein wesentliches Verkaufssegment darstellen, sollen dagegen erst ab September 2011 aus dem Handel. Insgesamt ist bis in Krafttreten der letzten Umsetzungsstufe Zeit bis 2016.“

Nach Berechnungen der EU führt der aktuell vorgeschlagene Zeitplan EU-weit zu Stromeinsparungen, die im Jahr 2020 rund 39 Terawattstunden Strom pro Jahr erreichen. Das entspricht rund 17 Millionen Tonnen CO2. „Die zunächst zur Diskussion gestellten Optionen waren dagegen wesentlich ehrgeiziger“, sagt die Wissenschaftlerin. „Sie hätten zu geschätzten Stromeinsparungen zwischen 47 und 78 Terawattstunden pro Jahr geführt.“

Vor allem Energiesparlampen, zunehmend aber auch Leuchtdioden, können herkömmliche Glühlampen sinnvoll ersetzen. Die Umweltvorteile von Energiesparlampen entstehen durch ihren geringen Stromverbrauch und ihre lange Lebensdauer. Gegenüber konventionellen Glühbirnen verbrauchen Energiesparlampen der A-Klasse dadurch bis zu 80 Prozent weniger Strom und leuchten zwischen fünf und fünfzehn Mal länger. Voraussetzung allerdings ist: Die Wahl fällt auf hochwertige Produkte.

Denn neben solchen Modellen, die eine lange Lebensdauer haben und nur geringe Mengen Quecksilber enthalten, sind auch weniger empfehlenswerte Billigprodukte auf dem Markt. „Es ist also wichtig, Verbraucher umfassend darüber zu informieren, worauf sie beim Kauf und bei der Nutzung von Energiesparlampen achten sollten“, sagt Dr. Dietlinde Quack. Eine zuverlässige Orientierung bieten die Empfehlungen der Verbraucherkampagne EcoTopTen des Öko-Instituts im Internet unter http://www.ecotopten.de/produktfeld_lampen.php.

„Mittel- und langfristig müssen aber unbedingt ambitionierte ökologische und qualitative Mindeststandards festgelegt werden, damit minderwertige Billigprodukte nicht mehr in den Verkauf kommen“, fordert die Expertin. „Wünschenswert wären zudem einheitliche, an Lampen angepasste Standards zur Messung elektromagnetischer Felder. Und natürlich sollten zügig effektive Rücknahmesysteme für Energiesparlampen aufgebaut werden, damit sicher gestellt ist, dass die Umwelt nicht durch unsachgerechte Entsorgung von alten Energiesparlampen belastet wird. Hier ist auch der Handel in der Pflicht.“

Ansprechpartnerin

Dr. Dietlinde Quack
Projektleiterin EcoTopTen
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Telefon 0761/45295-48
E-Mail: d.quack@oeko.de
Weitere Informationen
EcoTopTen-Marktübersicht zu empfehlenswerten Energiesparlampen
http://www.ecotopten.de/prod_lampen_prod.php
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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Christiane Rathmann idw

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