EU-Projekt „nanoCOPS“ soll elektronische Bauteile verbessern

Führende Experten aus Industrie und Wissenschaft in Europa wollen gemeinsam neue Methoden entwickeln, die ein verbessertes und erneuertes Design von integrierten Schaltungen ermöglichen.

Dafür arbeiten Spezialisten im Schaltungsentwurf, in der Halbleiterentwicklung sowie der Angewandten Mathematik in Forschung und Softwareentwicklung zusammen. Insgesamt sind zwölf Forschungsinstitutionen und Unternehmen an dem Projekt beteiligt, das von der EU im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms mit insg. 3,5 Millionen Euro für drei Jahre gefördert wird.

Mit dem Forschungsprojekt sollen komplexe Probleme in der Nanoelektronik gelöst werden. So haben z.B. elektrische und thermische Wechselwirkungen im sogenannten „Power-MOS“-Transistor, einem elektronischen Bauteil, das in vielen Geräten zu finden und für die Energieeffizienz zuständig ist, eine starke Auswirkung auf die Materialbeanspruchung. Mithilfe von nanoCOPS können derartige hochmoderne Transistoren enorm präzise und effizient entworfen werden. Gleichzeitig kann dabei sowohl eine lange Lebensdauer garantiert als auch eine genauere Vorhersage für die Ausbeute des Produkts erzielt werden.

Um die Signalinterferenz in Mobilgeräten (Telefon, Mobilfunk, mobiles Fernsehen, Navigation), aber auch in Herzschrittmachern, zu minimieren, müssen mehrere hochfrequente Signale unterschiedlichster Frequenz effizient simuliert werden. Auch hier treten Wechselwirkungen zwischen elektronischen Schaltungen, elektromagnetischen Feldern sowie Wärmeentwicklung auf.

Diese Faktoren sowie der Alterungsprozess der Bauteile selbst verursachen Veränderungen, welche nicht genau vorhergesagt werden können. Eines der Hauptziele von nanoCOPS ist es, Wahrscheinlichkeitsverteilungen zu konstruieren, mit deren Hilfe zuverlässige Aussagen über das Funktionieren der gesamten integrierten Schaltung über längere Zeit getroffen werden können.

Insgesamt verbindet nanoCOPS fortgeschrittene mathematische Methoden für Multirate-Zeitintegration, Co-Simulation, Uncertainty Quantification und Modellreduktion mit Methoden für die Lösung von Problemen, welche elektro-magnetische Effekte, Schaltungen, Wärmeentwicklung und Materialermüdungsprozesse koppeln.

NanoCOPS wird von Dr. Jan ter Maten vom Lehrstuhl für Angewandte Mathematik/ Numerische Analysis der Bergischen Universität Wuppertal koordiniert. Das Netzwerk besteht aus elf weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie. Beteiligt sind unter anderem die TU Darmstadt, die Humboldt-Universität Berlin, die Universität Greifswald, das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg, die Katholische Universität Leuven (Belgien), die Technische Universität Brün (Tschechische Republik), die FH Oberösterreich (Hagenberg im Mühlkreis, Österreich) sowie Unternehmen aus den Niederlanden (NXP Semiconductors, Eindhoven), Belgien (ON Semiconductor, Oudenaarde, und Magwel NV, Leuven) und Frankreich (ACCO Semiconductor, Louveciennes).

Kontakt:
Dr. Jan ter Maten (englischsprachig)
Telefon 0202/439-4772
E-Mail jan.ter.maten@math.uni-wuppertal.de

Media Contact

Eva Noll idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuppertal.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer