Erhebliche regionale, saisonale und tageszeitliche Unterschiede bei den Stromexporten im Jahr 2012

Elektrizitätshandel Deutschland 2012<br>

Die Auswertung der gemeldeten Handelsströme ergibt, dass Deutschland einen Exportüberschuss von knapp 18 TWh im Elektrizitätshandel mit Österreich erzielte. Den zweithöchsten Exportüberschuss – mehr als 15 TWh – erwirtschaftete Deutschland im Handel mit den Niederlanden.

Frankreich liegt die Exportüberschüsse betrachtet auf Rang drei (+ 9 TWh). Einen negativen Exportsaldo verzeichnete Deutschland vor allem im Handel mit Tschechien (- 8,5 TWh) und Dänemark (- 6,5 TWh). Polen und Schweden erreichten je einen Exportsaldo von etwa 2,5 TWh im Handel mit Deutschland.

Das Monatsprofil der mittleren Exportleistung zeigt, dass diese in den Sommermonaten am geringsten war. Der Vergleich mit historischen Daten macht deutlich, dass sich Deutschland von einem Stromimporteur in den Sommermonaten zu einem Exporteur entwickeln konnte.
Bei Betrachtung der mittleren Exportleistungen typischer Wochentage und typischer Wochenendtage fällt auf, dass vor allem zu Spitzenlastzeiten zwischen 12 und 16 Uhr ins Ausland exportiert wurde. Zusätzlich kann in den späten Abendstunden und nachts ein deutlicher Export verzeichnet werden.

Vorteile durch das europäische Verbundsystem werden beim Anstieg der Last in den frühen Morgen und Abendstunden deutlich. Durch die Verringerung der Exportleistung fällt der Lastanstieg für die konventionellen Kraftwerke nicht so stark aus.

Eine monetäre Betrachtung mit dem deutschen Börsenpreis als Grundlage ergibt, dass Deutschland elektrische Energie im Wert von rund 2,89 Mrd. € exportiert und Energie im Wert von rund 2,05 Mrd. € importiert hat. Die Zahlen entsprechen dem Gegenwert der übertragenen Energie am Day-Ahead Handel des deutsch-österreichischen Marktgebiets an der EEX. Der Exportüberschuss hatte somit einen Gegenwert von 840 Mio €. Der errechnete Durchschnittspreis beträgt 42,17 €/MWh für deutsche Exporte und 44,51 €/MWh für Importe aus dem Ausland.

Die exportierte Strommenge erzielte in den anderen Marktgebieten häufig einen höheren Preis als auf dem deutschen Markt. Dies ist auf eine Entkopplung der Strommärkte bei unzureichender Exportkapazität zurückzuführen. Somit lag der Gewinn deutscher Exporte über dem Gewinn, den das Exportsaldo an der deutschen Börse erzielt hätte. Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Pressemeldung vom 02. April 2013 zum Thema Stromexporte weist einen Überschuss von 1,4 Mrd. € aus.

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Jochen Habermann idw

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