Energie im GHD-Sektor lässt sich vor allem bei der Beleuchtung einsparen

Für diese Überprüfung werden zuverlässige und detaillierte Statistiken zum Energieverbrauch der privaten Haushalte und der Unternehmen benötigt. Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hat das Fraunhofer ISI in Kooperation mit der TU München, der GfK und der IREES GmbH die Energieverbrauchsstrukturen von öffentlichen und privaten Unternehmen im GHD-Sektor untersucht. Die Studie zeigt: Zwar ist der Energieverbrauch seit 2006 deutlich gesunken, aber es gibt noch Einsparpotenziale – vor allem bei der Beleuchtung.

Im Energiekonzept der Bundesregierung werden ambitionierte Energieeinsparziele genannt: Bis 2020 sollen der Primärenergieverbrauch und der Wärmebedarf der Gebäude gegenüber 2008 um 20 Prozent und der Stromverbrauch um 10 Prozent reduziert werden. Auch die im Oktober 2012 beschlossenen EU-Richtlinie zur Energieeffizienz (EED), die die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis 2020 jährlich 1,5 Prozent Energie einzusparen, stellt hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit energiestatistischer Daten.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat gemeinsam mit der Technischen Universität München, der Gesellschaft für Konsumforschung und der IREES GmbH ein Studiendesign entwickelt, das den Energieverbrauch des Verbrauchssektors „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ (GHD) transparent macht. Dieser Sektor umfasst sehr unterschiedliche Energieverbraucher − riesige Rechenzentren ebenso wie große Bürogebäude und Supermärkte sowie Kleinbetriebe wie Wäschereien, Metzger und Bäcker.

Im Rahmen der Studie wurden mehr als 2.000 Unternehmen zu ihrem Energieverbrauch befragt. Die Ergebnisse der Befragung zum Einsatz einzelner Energieträger wie Strom, Erdgas und Heizöl wurden anschließend auf Deutschland hochgerechnet. Projektleiterin Barbara Schlomann vom Fraunhofer ISI fasst zusammen: „Insgesamt zeigen diese Ergebnisse seit 2006 einen leicht rückläufigen Trend sowohl beim Strom- als auch beim Brennstoffverbrauch.“

Trotz dieses Erfolgs betont sie, dass es noch erhebliche weitere Energieeinsparmöglichkeiten gibt: „Mehr als 40 Prozent des Stromverbrauchs in diesem Sektor entfallen auf die Beleuchtung. Hier rentieren sich Investitionen für eine effiziente Beleuchtung häufig schon nach drei Jahren. Gut 20 Prozent des eingesetzten Stroms werden für motorische Antriebe gebraucht, hier ließe sich vor allem durch Systemoptimierungen Energie sparen. Bei den Brennstoffen werden 70 Prozent des Energiebedarfs für die Raumheizung genutzt, erhebliche Einsparmöglichkeiten bieten hier die Gebäudesanierung und die Erneuerung der Heizungssysteme.“

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Anne-Catherine Jung Fraunhofer-Institut

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