Energetisches Nachbarschaftsquartier rückt in greifbare Nähe

Energetisches Nachbarschaftsquartier auf dem Oldenburger Fliegerhorst rückt in greifbare Nähe OFFIS

Auf dem Fliegerhorst könnte schon bald die Zukunft beginnen: Die Stadt Oldenburg und das Informatik-Institut OFFIS sind aufgefordert, einen Vollantrag in der Förderbekanntmachung „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ einzureichen.

Sollte das gemeinsame Leuchtturm-Projekt im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt werden, fließen Fördermittel in Höhe von rund 18 Millionen Euro in das ambitionierte Vorhaben auf dem Fliegerhorst-Gelände. „Wir freuen uns über diese Chance und hoffen nun natürlich, auch den finalen Förderbescheid zu erhalten“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Eine Projektskizze war von einem Konsortium mit insgesamt 21 Partnern aus Industrie und Forschung unter Federführung von Stadt und OFFIS eingereicht worden. Der Projektantrag ist aus dem Ende vergangenen Jahres im Auftrag der Stadt Oldenburg von OFFIS entwickelten Strategiepapier „Smart City Oldenburg – der Mensch im Zentrum“ mit konkreten Ansätzen für die Umsetzung in den Bereichen Energie, Verkehr, Verwaltung und Lebensqualität hervorgegangen.

„Die Neugestaltung des Fliegerhorstes bietet der Stadt Oldenburg die einmalige Gelegenheit, sich als Vorreiter für die Entwicklung von Smart City-Konzepten für vergleichbare Kommunen und Städte in Deutschland und Europa zu positionieren“, so Krogmann. Ein Teilbereich des Fliegerhorstes – ein 3,9 Hektar großes, vormals militärisch genutztes Areal – ist als „lebendes“ Labor für die Erprobung neuer Smart City-Technologien vorgesehen. Es soll ein klimaneutrales Quartier konzipiert und umgesetzt werden.

Wie muss eine lokale Energiegemeinschaft eines Nachbarschaftsquartiers aus sozialer und betriebswirtschaftlicher Sicht ausgestaltet sein, um eine hohe Akzeptanz bei Anwohnern, Besitzern der Erzeugungseinheiten und Dienstleistern zu erlangen und auch langfristig attraktiv sowie betriebswirtschaftlich tragbar zu sein? „Das ist eine der Kernfragen, die wir in dem Projekt beantworten möchten“, so Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff, OFFIS-Vorstand. „Das multimodale Energiesystem des Quartiers wird die Erzeugungs- und Energiewandlungsanlagen unterschiedlicher Besitzer so miteinander vernetzen, dass die lokal erzeugte Energie auch möglichst lokal verbraucht wird.“

Hierfür ist geplant, ein Infrastrukturkonzept zu erarbeiten und umzusetzen, das die physischen Infrastrukturen Strom, Wärme und alternative Antriebsformen mit Hilfe von Energiekopplern miteinander in einem Sektor übergreifenden Versorgungsnetz verbindet. Die Anwohner sollen über ein Community-Portal als Energieproduzenten und -konsumenten in die Konzeption von Anreizmodellen für die Bildung lokaler Energiegenossenschaften und der daraus abgeleiteten Geschäftsmodelle für die Dienstleister zum Aufbau und Betrieb von derartigen Quartieren einbezogen werden.

Das Konsortium schreibt nun fleißig am sogenannten Vollantrag, um das ambitionierte Projekt mit den vom Bund avisierten 18 Millionen Euro an Fördermitteln umsetzen zu können. „Wir hoffen, im Herbst 2017 den Förderbescheid zu bekommen, um Anfang 2018 mit der Projektumsetzung starten zu können“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Ansprechpartner für Rückfragen:

Reinhard Schenke
Leitung Pressebüro Stadt Oldenburg
Markt 20/21, 26122 Oldenburg
Tel: 0441 235-2692
E-Mail: presse@stadt-oldenburg.de

Britta Müller
Leitung Marketing und Kommunikation
OFFIS – Institut für Informatik, Escherweg 2 – 26121 Oldenburg – Germany
Tel: 0441 9722182
E-Mail: marketing@offis.de

Weiterführende Informationen:

Alle Antragspartner
– OFFIS – Institut für Informatik, Oldenburg
– Stadt Oldenburg
– EWE NETZ GmbH, Oldenburg
– KEHAG Energiehandel GmbH, Oldenburg
– BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg
– SCHULZ Systemtechnik GmbH, Visbek
– GSG OLDENBURG Bau- und Wohngesellschaft mbH
– Deutsche WindGuard GmbH, Varel
– embeteco GmbH & Co. KG, Oldenburg
– Junge Haie GmbH, Oldenburg
– ELECTRIC-SPECIAL Photronicsysteme GmbH, Oldenburg
– Quantumfrog GmbH, Oldenburg
– THHIMA GmbH & Co. KG, Elsfleth
– Anleg GmbH, Wesel
– Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH, Oldenburg
– Leuphana Universität Lüneburg
– Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für WiRe (BWL und Wirtschaftspädagogik)
– Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung [IFAM], Bremen
– Jade Hochschule, Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik & Institut für Datenbankorientiertes Konstruieren im Ingenieurbau
– Oldenburger Energiecluster OLEC e.V.
– DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme e.V.

https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1168.html

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Ann-Kathrin Sobeck idw - Informationsdienst Wissenschaft

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