Elektroautos: Kabelloses Laden während der Fahrt
Forscher haben eine Technologie entwickelt, die eine bessere kabellose Energieübertragung zu bewegten Empfängern wie fahrenden Elektroautos verspricht. Die Experten setzen dazu auf neu gestaltete Spulen für eine induktive Übertragung.
„Wir haben Veränderungen sowohl am Receiver als auch am Transmitter vorgenommen, um die kabellose Energieübertragung sicherer und effizienter zu machen“, erklärt Srdjan Lukic, Elektrotechniker an der North Carolina State University (NC State). Ein Laborprototyp des neuen Systems exisitiert bereits, jetzt wird an der Hochskalierung gearbeitet.
Richtig gewickelt
Die Idee der induktiven Energieübertragung mittels Spulen zum kabellosen Laden ist nicht neu. Doch haben bisherige Ansätze zum Laden fahrender Autos ihre Schwächen. Beim Einsatz großer Spulen besteht das Risiko, dass ein elektromagnetisches Feld an die Karosserie koppelt, was die Effizienz mindert und außerdem ein Sicherheitsrisiko bedeutet. Der Einsatz kleiner Spulen dagegen ist zwar sicher und vergleichsweise effizient, erfordert aber zum Abdecken eines Straßenbereichs sehr viele Übertragungsspulen, was ein solches System relativ teuer und komplex macht.
„Wir haben versucht, das beste beider Zugänge zu kombinieren“, sagt Lukic. Das NC-State-Team hat dazu eine Reihe unterteilter Transmitter-Spulen entwickelt und eine dazu passende, gleich große Empfängerspule. Die Energieübertragung erfolgt wie immer bei induktiven Systemen mittels des elektromagnetischen Feldes zwischen zwei Spulen. Doch ist die Receiver-Spule beim neuen System so gestaltet, dass die gerade daran gekoppelte Übertragungsspule automatisch eine höhere Stromstärke nutzt – wodurch im richtigen Moment die Feldstärke und damit die Energieübertragung um 400 Prozent steigt.
Mehr Leistung für die reale Welt
Um zu zeigen, dass die neue Spulenform wirklich die gewünschten Vorteile bietet, hat das Team einen relativ kompakten Laborprototypen entwickelt. Das System kann bei maximaler Effizienz 0,5 Kilowatt (kW) Leistung übertragen. Um wirklich praktische Anwendungen wie eben das Aufladen fahrender Elektroautos zu erschließen, arbeitet das Team nun an einer größeren und stärkeren Umsetzung. „Unser Ziel ist es, von 0,5 kW in den Bereich 50 kW vorzustoßen“, so Lukic abschließend.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ncsu.eduAlle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…