Effiziente Beleuchtung schafft Milliarden-Entlastung „Der helle Wahnsinn“

Das erklärte Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, anlässlich einer Tagung zur zeitgemäßen Beleuchtung. Die Tagung fand in Kooperation mit dem Haus der Technik in Essen statt.

„Die EU erwartet allein für Deutschland durch den Austausch von Glühlampen eine Energieeinsparung von 7,5 Milliarden Kilowattstunden in privaten Haushalten. Werden die durch LED (Lumineszens- Diode oder Leuchtdiode) ersetzt, steigert sich die Einsparung sogar noch“, rechnet Hüttenhölscher vor.

Dabei würden die höheren Anschaffungskosten der LED aufgrund ihrer längeren Lebensdauer nur von geringer Bedeutung sein. Hüttenhölscher: „Die LED ist derzeit zwar drei- bis viermal teurer, hält aber auch bis zu 50 Mal länger als herkömmliche Glühlampen.“ Die Lebensdauer von einer Glühlampe beträgt ca. 1.000 Stunden, die Lebensdauer einer LED bis zu 50.000 Betriebsstunden.

Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Und um den Schatten besser auszuleuchten, lud die EnergieAgentur.NRW in Kooperation mit dem Haus der Technik in Essen zur Tagung „Der helle Wahnsinn“. Thema: Ineffiziente Beleuchtungen – vor allem in Unternehmen und Kommunen. So macht die Beleuchtung im Einzelhandel und in kommunalen Liegenschaften rund 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus. Grund: Nur fünf Prozent des Stroms, den zum Beispiel eine Standard-Halogenlampe oder eine Glühlampe benötigt, wird tatsächlich zu Licht – die restlichen 95 Prozent werden in Wärme umgewandelt. „Das sind verheerende Wirkungsgrade“, erklärt Elke Hollweg von der EnergieAgentur.NRW.

Hoffnung auf Verbesserung verspricht die LED-Technologie. „Das Verbot von Glühlampen durch die EU trifft zeitlich zusammen mit der breiten Etablierung von Licht emittierenden Dioden auf dem Markt. Sollte es der LED gelingen, in absehbarer Zeit den Stellenwert einzunehmen, den Glühlampen derzeit noch haben, würde das für Unternehmen und private Haushalte gleichermaßen eine erhebliche Entlastung bedeuten“, so Hollweg. Experten prophezeien der LED kurz- bis mittelfristig noch große Entwicklungssprünge. Hollweg: „Vor allem die Steigerung der Effizienz und die Senkung der Kosten durch eine preiswertere Herstellung der Halbleiter, auf der die LED-Technologie beruht, stimmen die Branche optimistisch.“

Der Sanierungsbedarf ist immens. So werden nach Schätzungen des Fachverbandes Elektroleuchten und Elektrische Lampen in 50 Prozent der deutschen Kommunen noch Straßenbeleuchtungen betrieben, die auf dem technischen Stand der 1960er Jahre sind. Nur drei Prozent der Effizienz-„Oldtimer“ werden jährlich ersetzt. „Dabei gibt es kaum einen denkbaren Bereich mehr, wo Sanierung, intelligente Steuerung oder Tageslichtnutzung nicht auch wirtschaftlich darstellbar sind“, erklärt Hollweg.

Weitere Infos: EnergieAgentur.NRW,
Tom Küster,
Kasinostraße 19-21,
42103 Wuppertal,
Tel. 0202 / 245 52 23,
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