Gemeinsame Entwicklung eines weltweit einzigartigen Messgerätes

Das Institut für Mikroelektronik, Mikromechanik und Mikrooptik (I3M) an der Hochschule Bremen und das Bremer Unternehmen SIKORA AG wollen gemeinsam ein Messgerät entwickeln, das hinsichtlich seiner Messgenauigkeit und der Größe seines Messfensters weltweit einzigartig ist. Im Rahmen einer Forschungskooperation wird ein laseroptisches Messgerät weiterentwickelt, mit dem sehr kleine Durchmesser von Glasfasern und Feinstdrähten während des Ziehprozesses kontinuierlich überwacht werden können.

Zur Messung wird das Messgut mit dem sich fächerförmig ausbreitenden, kohärenten Licht eines Halbleiterlasers von zwei Seiten beleuchtet. Die resultierenden Schattenverläufe registriert ein streifenförmiger Lichtsensor. Das Messgut stellt im Strahlengang ein Hindernis dar, an dessen Kanten Beugungseffekte auftreten. Die Durchmesserbestimmung erfolgt durch Auswertung der in den Beugungssäumen enthaltenen Informationen auf einem digitalen Signalprozessor im Messkopf. Ziel des Vorhabens ist ein Messkopf mit einer Genauigkeit von +/- 0,05 µm in einem 5 X 5 mm großen Messfeld.

Ein solches Messgerät ist weltweit einzigartig hinsichtlich der Messgenauigkeit sowie der Größe des Messfensters, in dem diese Genauigkeit erreicht wird. Es weist im Gegensatz zu konkurrierenden Geräten keine bewegten Teile auf und ist daher ausfallsicherer und wartungsärmer.

Für die Projektarbeit wird ein Entwicklungsingenieur eingestellt, dessen Arbeitszeit zu zwei Dritteln bei SIKORA und zu einem Drittel am I3M-Institut sein wird. Die Laufzeit des Projektes ist auf 14 Monate ausgelegt. Weitere Unterstützung erfolgt durch die Anfertigung zweier Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Optoelektronik und Lichtwellenleitertechnik von Studierenden des Masterstudiengangs Electronics Engineering. Das Forschungsvorhaben wird geleitet von Dr. Ing. Werner Blohm, SIKORA AG, und Prof. Dr. Ing. Gerhard Wenke, I3M, Hochschule Bremen. Das Forschungsvorhaben wird gefördert durch die Bremer Investitionsgesellschaft mbH BIG.

Die SIKORA AG ist ein führender Hersteller von Mess-, Regel- und Testgeräten für die Draht- und Kabelindustrie. Sie entwickelt, fertigt und vertreibt diese Messgeräte weltweit und erzielt einen Umsatz von ca. 20 Mil. Euro. Die Produktschwerpunkte liegen im Bereich der Wand- und Schichtdickenmessung mittels Röntgenstrahlung sowie auf dem Gebiet der berührungslosen optischen Durchmessermessung. Die Firma SIKORA wurde 1973 in Bremen gegründet und beschäftigt heute an Ihrem Hauptstandort in Bremen-Mahndorf 108 Mitarbeiter. Darüber hinaus gibt es Zweig- und Vertriebsstellen in Italien, Russland, den USA, in Brasilien, China, der Ukraine sowie in Indien und Süd-Korea. – Weitere Informationen: http://www.sikora.com.

Das Institut I3M wurde 1999 gegründet, um einen institutionellen Rahmen für die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch der im Studiengang Mikro- und Opto-Systemtechnik an der Hochschule Bremen vertretenen Fachgebiete zu schaffen. – Weitere Informationen: http://www.microeng.hs-bremen.de.

Das Institut I3M umfasst die Schwerpunkte „Mikroelektronik und Entwurfstechniken“, „Mikrostrukturtechniken und Systemintegration“ und „Optoelektronik und Lasertechnik“. Jedem der Schwerpunkte sind zwei mit leistungsfähigen, modernen Geräten ausgestattete Labore zugeordnet. Derzeit stehen sechs Hochschullehrer und fünf wissenschaftliche Mitarbeiter für Lehre und F&E ständig zur Verfügung. Im Rahmen von Forschungsprojekten werden wissenschaftliche Mitarbeiter zeitlich befristet eingestellt. Seit Anfang 2001 ist das Institut Mitglied der Hanse Photonik e.V., einer Vereinigung namhafter Firmen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Optik im norddeutschen Raum. Seit 2002 ist das Institut I3M im Wissenschaftsausschuss der AMA, Fachverband für Sensorik e.V., tätig. – Weitere Informationen: http://www.i3m.hs-bremen.de.

Hinweis für Redaktionen:
Für Rückfragen: Prof. Dr. Gerhard Wenke, Tel.: 0421-5905-3497, Email: wenke@fbe.hs-bremen.de

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Ulrich Berlin idw

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