Hilfe für die Armen: Kocher-Eiskasten-Generator in einem

Britische Forscher von vier Universitäten wollen gemeinsam mit einem US-Unternehmen den Ärmsten der Armen mit einem neuen Gerät, das Kocher, Eiskasten und Generator in einem ist, helfen. SCORE soll in fünf Jahren marktreif sein, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Das Gerät arbeitet mit einem Brennstoff aus Biomasse.

Das Ziel des internationalen Konsortiums, dem darüber hinaus auch noch ein multinationaler Elektrogeräte-Hersteller, eine Wohlfahrtsorganisation sowie zahlreiche Universitäten in Afrika und Asien angehören, ist die Schaffung eines wirkungsvollen und einfach anzuwendenden Geräts. Dadurch soll in Afrika und Asien auch die Armut bekämpft werden, zeigt sich Projektleiter Paul Riley von der University of Nottingham überzeugt. Zudem gehe es auch darum, SCORE leistbar und sozial verträglich zu machen. Auch lokale Kleinunternehmen vor Ort werden an SCORE mitarbeiten.

Das Herzstück von SCORE ist die so genannte Thermoakustik-Technologie – dabei wird aus der Hitze, die bei der Verbrennung entsteht, ein Ton produziert. Der Ton wird in Strom umgewandelt und betreibt dann den Kühlschrank und liefert darüber hinaus noch Strom. Der Ton in einer Frequenz von 50 Hertz ist für das menschliche Gehör nur als Brummen erkennbar. Der „thermoakustische Motor“ stammt von den Los Alamos Laboratories http://www.lanl.gov in den USA. Die Thermoakustik ist ein wesentlich effizienterer Weg den Brennstoff einzusetzen, als etwa an einer offenen Feuerstelle zu kochen. „Ein Grund dafür ist eine Verringerung der Schadstoffemissionen“, erklärt Artur Jaworski, Thermoakustik-Experte der University of Manchester.

„Ein Multi-Zweckgerät auf Basis der Thermoakustik, betrieben mit Biomasse ist bisher noch nie da gewesen“, so Jaworski. Die Vorteile eines solchen Systems sind offensichtlich: Sie reichen von einer verbesserten Hygiene bis hin zu einer verbesserten Umweltsituation, aber auch zu neuen bisher ungeahnten Möglichkeiten der Stromnutzung. Die größte Herausforderung der Forscher ist die Schaffung eines kostengünstigen Thermoakustik-Systems. „Diese Technologie ist immer noch sehr teuer“, erklärt der Wissenschaftler, der eng mit der Universität Nottingham, dem Imperial College in London und der Queen Mary University in London zusammenarbeitet. Das Fünf-Jahres-Projekt ist mit einem Budget von drei Mio. Euro veranschlagt.

Eine Animation von SCORE findet man unter http://www.youtube.com/watch?v=4KlO9ETbD4U .

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.score.uk.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer