Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo kommt

„Satellitennavigationssystem – europäische Forschungsförderung und Anwendung“ veranstaltet vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und dem Steinbeis-Europa-Zentrum

Pfister: „Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, das beste Satellitennavigationssystem zu entwickeln – wir müssen die Technologie auch in die Anwendung bringen

„Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo kommt: Es wird von der Genauigkeit her den amerikanischen und russischen Systemen überlegen sein und noch viel entscheidender, es wird ein ziviles System sein: Die Bereitstellung der Signale wird garantiert. Anwendungen und Dienstleistungen werden auf Basis von vertraglich zugesicherten Leistungen erfolgen“ betonte Wirtschaftsminister Ernst Pfister heute in Stuttgart bei der Eröffnung des 'Kongresses Satellitennavigationssysteme'. Erst die tatsächlich zugesicherte Leistung als rechtliche Absicherung wird nach Pfisters Überzeugung der Satellitennavigation den Stellenwert geben und zu der Bedeutung verhelfen, die zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben notwendig ist. Pfister: „Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, das beste Satellitennavigationssystem zu entwickeln – wir müssen die Technologie auch in die Anwendung bringen!“

Mit dem Kongress „Satellitennavigationssystem – europäische Forschungsförderung und Anwendung“ weisen das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und das Steinbeis-Europa-Zentrum auf die Chancen und Möglichkeiten auch für kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung von Geräten und Anwendungen bei der Satellitennavigation hin.

Alleine im Themenbereich Verkehr des 7. Forschungsrahmenprogramms unter-stützt die Europäische Union mit rund 350 Millionen Euro die Entwicklung von Lösungen im Bereich der Satellitennavigation. Der Fokus hierbei liegt im Umfeld der Anwendungen.

Verbunden mit dem Aufbau des Europäischen Satellitennavigationssystems Gali-leo rechnet die EU mit über 140.000 neuen Arbeitsplätzen und mit einem kumu-lierten volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 74 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020. Aufgrund seiner wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Potenz werde Baden-Württemberg von dieser Entwicklung überproportional profitieren, ist Pfister

überzeugt.

„Die großen Unternehmen haben das Potenzial längst erkannt und wurden aktiv. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind bereits im Umfeld der Satellitennavi-gation tätig. Jetzt gilt es, die Unsicherheiten von Entwicklern und Anwendern zu überwinden, Anbieter und Anwender zusammenzubringen und den Markt zu er-schließen“, stellte Pfister am Rande des Kongresses fest.

Für die Energieversorgung, die Gesundheit, die Logistik, den Luftverkehr, die Öffentliche und Private Sicherheit, die Produktionstechnik, das Rettungswesen, den Schienenverkehr, die Schifffahrt, die Touristik, den Umweltschutz, den Verkehr und die Versicherungswirtschaft erwartet das Wirtschaftsministerium erheb-liche Auswirkungen durch Satellitennavigation.

Befürchtungen, dass Galileo wegen schleppender Verhandlungen seinen Wettbewerbsvorteil einbüßen könnte, werden vom Wirtschaftsministerium nicht geteilt. Pfister ist der Überzeugung, dass die entscheidenden Vorteile des europäischen Systems seine höhere Genauigkeit und vor allem die Gewährleistung der Signale sein werden. Weder das US-amerikanische GPS noch das russische GLONASS übernehmen als militärisch initiierte Systeme diese Verpflichtung.

Durch die Kompatibilität aller drei großen Systeme bietet die größere Anzahl von zur Verfügung stehenden Satelliten weitere Vorteile hinsichtlich Genauigkeit und Empfang.

Wirtschaftsminister Pfister verkündete auf dem Kongress die erstmalige Beteiligung des Landes am internationalen Galileo-Masters-Wettbewerb: Dem regionalen Sieger des Ideenwettbewerbes winken unter anderem 5.000 Euro Preisgeld vom Wirtschaftsministerium. Für die Ausrichtung und Organisation des Wettbewerbs ist die IHK Reutlingen verantwortlich. Der Kongress findet im Rahmen der im Februar 2007 vom Wirtschaftsministerium verkündeten „Galileo-Initiative Baden-Württemberg“ auf Anregung des Galileo-Forums statt.

Mit der „Galileo-Initiative Baden-Württemberg“ will Wirtschaftminister Ernst Pfister der Entwick-lung neuer Anwendungen im Satellitennavigationsumfeld weitere Impulse verleihen. Bei der Planung und der Umsetzung von Maßnahmen innerhalb der Galileo-Initiative wird das Wirtschaftsministerium vom Galileo-Forum beraten und unterstützt. Das Galileo-Forum hatte sich auf Einladung von Minister Pfister im Herbst vergangen Jahres konstituiert.

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