Der europäische Windturbinenmarkt wuchs 2006<br> um 23 %

Die gesamte, in der EU installierte Windenergiekapazität stieg um 19 % und beträgt jetzt über 48.000 MW. Im Laufe eines durchschnittlichen Windjahres werden somit ca. 100 TWh elektrischer Energie bzw. 3,3 % des gesamten Strombedarfs der EU erzeugt. Im siebten Jahr in Folge liegt Windenergie nach Erdgas an zweiter Stelle in Bezug auf Neuinstallation von Stromerzeugungskapazitäten (ca. 8.500 MW im Jahr 2006)(1).

Deutschland und Spanien ziehen weiterhin die meisten Investitionen an. 2006 stellten diese beiden Länder 50 % des EU-Marktes. Die Zahlen bestätigen jedoch eine gesunde Trendwende auf dem europäischen Markt in Richtung einer geringeren Abhängigkeit von Deutschland und Spanien. Während im Jahr 2002 nur 680 MW der europäischen Windenergiekapazität ausserhalb der Vorreiterländer Deutschland, Spanien und Dänemark installiert wurden, waren es letztes Jahr bereits 3.755 MW.

„Abgesehen von den drei Pionieren Deutschland, Spanien und Dänemark, hat sich der jährliche Markt in vier Jahren versechsfacht. Die Zahlen belegen eindeutig, dass eine zweite Welle europäischer Länder in Windenergie investiert. Wir sind Zeuge des erfolgreichen Einflusses der EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien aus dem Jahr 2001 und fordern die Europäische Kommission und den Rat erneut auf, Massnahmen zu ergreifen, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen für erneuerbare Stromerzeugung in Europa sicherzustellen. Die heute veröffentlichten Zahlen bestätigen, dass eine sektorspezifische Zielsetzung der effizienteste Weg ist, die Produktion erneuerbarer Elektrizität anzukurbeln“, sagte Christian Kjaer, Chief Executive der EWEA(2).

Mit im Laufe des Jahres 2006 installierten 2.233 MW und einer Zunahme von 23 % gegenüber dem Vorjahr hat Deutschland jetzt die 20.000-MW-Marke überschritten.

Spanien stellte im Jahr 2006 mit 1.587 MW den zweitgrössten Markt. Frankreich kletterte 2006 mit 810 neuinstallierten MW auf den dritten Platz (gegenüber dem sechsten Rang im Vorjahr). Dies übersteigt die gesamte auf dem französischen Markt bisher in Auftrag gegebene Kapazität. Daran wird deutlich, dass Unternehmen ihre Projekte immer häufiger mit Erfolg umsetzen können.

Portugal hat mit einer neuinstallierten Kapazität von 694 MW – das ist mehr als in irgendeinem der vorangegangenen Jahre – eine eindrucksvolle Leistung erbracht. Dem Forschungsinstitut INEGI zufolge ist der portugiesische Markt mit den weiteren, bereits im Bau befindlichen 1.063 MW auf dem bestem Wege, das von der Regierung für das Jahr 2010 festgelegte Ziel von über 3.750 MW zu erreichen.

Mit neuinstallierten 634 MW verzeichnete auch Grossbritannien ein weiteres Rekordjahr in 2006. Die installierte Gesamtkapazität wuchs um 47 % und brachte eines der windreichsten Länder Europas nahe an die 2.000-MW-Schwelle. Der italienische Markt erbrachte mit weiteren neuinstallierten 417 MW eine gute Leistung, während Irland mit 250 MW einen neuen Rekord aufstellte und die Gesamtkapazität um 50 % erhöhte.

Die neuen Windenergieinstallationen in den EU-10 Ländern verdreifachten sich von 60 MW im Jahr 2005 auf 183 MW im folgenden Jahr. Dazu trugen hauptsächlich Polen, Litauen und Ungarn bei. Bulgarien installierte 22 MW, während Rumänien 1,3 MW anschloss. Acht EU-Länder verfügen inzwischen über eine installierte Windenergiekapazität von über 1.000 MW.

Weitere Graphiken und Informationen finden Sie hier:

Windkarte: http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_documents/documents/ publications/statistics/070129_Wind_map_2006.pdf

Neuinstallationen 2006: http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_documen ts/documents/publications/statistics/2006_new_installation_eu25.gif

Entwicklung des Windenergiemarktes insgesamt: http://www.ewea.org/ fileadmin/ewea_documents/documents/publications/statistics/cumulative _wind_market_development_eu24_eu15.gif

Entwicklung des Windenergiemarktes in der EU: http://www.ewea.org/ fileadmin/ewea_documents/documents/publications/statistics/EU_wind_ma rket_development.gif

Redaktionelle Hinweise:

Die EWEA ist die Stimme der Windindustrie und setzt sich aktiv für den Einsatz der Windenergie in Europa und anderswo ein. Zu den EWEA-Mitgliedern aus 40 Ländern zählen über 300 Unternehmen, Verbände und Forschungsinstitutionen. 98 % aller Hersteller, sowie Zulieferer, Forschungsinstitute, nationalen Verbände für Wind- und erneuerbare Energien, Entwickler, Stromversorger, Finanz- und Versicherungsgesellschaften und Berater auf dem weltweiten Windenergiemarkt sind Mitglieder der EWEA. Die gemeinsame Stärke ihrer Mitglieder macht die EWEA zum grössten und mächtigsten Windenergie-Netzwerk der Welt.

EWEA – WIND IST ENERGIE

(1) Nach Platts

(2) Siehe Pressemitteilung der EWEA vom 10. Januar mit der Reaktion auf das Energiepaket der Europäischen Kommission

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Isabelle Valentiny presseportal

Weitere Informationen:

http://www.ewea.org

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