Blendungsarme Bildschirme schonen die Augen

Wie blendungsarm ein Bildschirm ist, lässt sich anhand der Herstellerangaben häufig nicht ausreichend beurteilen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz (BGIA) in Sankt Augustin im Auftrag des Fachausschusses „Verwaltung“ der VBG (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft) auf der Basis umfangreicher Probandeninterviews durchgeführt hat. Die Forscher fordern daher, die Benutzer besser über die Entspiegelungsqualität von Bildschirmen zu informieren.

Fast jeder Büroarbeitsplatz ist heute auch ein Bildschirmarbeitsplatz. Gleichzeitig verbringen immer mehr Menschen ihre freie Zeit vor Computern und Bildschirmen. Spiegeln sich Lichtquellen oder helle Fensterflächen auf Computer-Bildschirmen, können die Augen bei der Arbeit am Bildschirm schnell ermüden und beim Benutzer Verspannungen und Kopfschmerzen auftreten. Um dies zu verhindern, müssen Bildschirme ergonomisch gestaltet sein. Hierzu gehört es auch, störende Reflexionen und Blendungen zu vermeiden.

Wie blendungsarm ein Bildschirm ist, soll eigentlich die so genannte Reflexionsklasse zeigen, die dem Gerät im Labor zugeordnet wird. „Wir wollten jedoch wissen, wie die Benutzer Blendung und Reflexionen am Bildschirm tatsächlich empfinden“, erklärt Dr. Harald Siekmann, Projektleiter im BGIA. Die Forscher machten daher den Praxistest: 60 Testpersonen korrigierten bei unterschiedlichen Beleuchtungssituationen Texte an verschiedenen Bildschirmen. Für jede einzelne Beleuchtungssituation mussten die Versuchspersonen auf einer vorgegebenen Skala bewerten, ob und wie stark sie durch Blendung gestört waren und wie gut oder schlecht sie demzufolge die Arbeitsaufgabe erledigen konnten. Siekmann: „Die Projektergebnisse belegen, dass die zurzeit geltende Unterscheidung von drei Reflexionsklassen bei Bildschirmen zu grob ist.“ Viele Bildschirme fallen in die beste Reflexionsklasse I, scheinen also dem Benutzer bei der Auswahl hinsichtlich ihrer Entspiegelungsqualität gleich. Das dem nicht so ist, weiß der Arbeitsschützer jetzt: „In der Praxis können sich diese Bildschirme enorm voneinander unterscheiden!“ Eine genauere Abstufung der Reflexionsklassen müsse her, solle der Anwender die Möglichkeit haben, einen für seinen Fall wirklich geeigneten Bildschirm auszuwählen, so Siekmanns Fazit.

Media Contact

Stefan Boltz idw

Weitere Informationen:

http://www.hvbg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer