Beiträge zur europäischen Raumfahrtmission "Venus-Express"

Am 9. November 2005 startete die europäische Raumfahrtsonde „Venus-Express“ erfolgreich vom Weltraumbahnhof Baikonur zur Erkundung unseres Nachbarplaneten. Die Sonde ist in großen Teilen ein Nachbau der Mars-Express-Sonde, deren Messinstrumente spannende Ergebnisse über den roten Planeten geliefert haben. Die bewährten Messinstrumente sollen nun auch die Venus erkunden. Es ist aber auch eine neu entwickelte Mikrokamera an Bord, an der das Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze, IDA, der Technischen Universität Braunschweig massgeblich mitgewirkt hat. Nach einem Flug von nur 153 Tagen werden die Instrumente an der Venus im April 2006 ihre Mission aufnehmen.

Das Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze, IDA, hat insgesamt drei wichtige Beiträge zu Messinstrumenten und für die Sonde entwickelt und geliefert:

Die Mikrokamera VMC (Venus Monitoring Camera) ist ein neuartiges sehr kompaktes Messinstrument, das in verschiedenen Bereichen des sichtbaren sowie infraroten und ultravialotten Lichtes Bilder von der Venus übermittelt und damit Aufschluss über die Vorgänge in der äußerst turbulenten Venusatmosphäre geben soll. Das IDA hat dafür einen sehr kleinen, aber leistungsfähigen Rechner entwickelt, der aufwändige Bildverarbeitung in der Kamera ermöglicht und damit die Datenausbeute wesentlich erhöht. VMC ist eine Kooperation des IDA mit dem Max-Planck-Institut in Lindau/Harz und dem DLR in Berlin.

Weiterhin hat das IDA in Kooperation mit der Raumfahrtfirma EADS-Astrium den zentralen Datenspeicher an Bord der Raumsonde entwickelt. In diesem Halbleiterspeicher mit einer Kapazität von mehreren Gigabit werden alle Daten von den Messinstrumenten der Sonde vor der Übertragung zur Erde gesammelt. Dieser Speicher ist daher ein entscheidender Beitrag für den Erfolg der gesamten Mission und er erfüllt hohe Zuverlässigkeitsanforderungen unter Raumfahrtbedingungen.

Für das Messinstrument ASPERA, einem Spektrometer zur Erfassung von Partikeln wie Ionen, Elektronen und neutralen Teilchen wurde ebenfalls in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut in Lindau/Harz und einem italienischen Institut die Elektronik für den Hauptsensor NPD (Neutral Particle Detector) erstellt. Der Beitrag des IDA zu dem Sensor ist eine Einheit zur präzisen Messung extrem kleiner Zeitdifferenzen. Diese Einheit wird zur Flugzeit- und damit Geschwindigkeitsbestimmung schneller Teilchen eingesetzt, sodass hieraus die Zuordnung zu einer Teilchengattung erfolgen und weitergehend der Einfluss des Sonnenwinds auf die Venusatmosphäre untersucht werden kann.

Weitere Infomationen:
Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze der TU Braunschweig
Hans-Sommer-Str. 66, 38106 Braunschweig
Tel.: 0531 / 391 – 3733 oder -3795, Fax: 0531 / 391 – 4587

Ansprechpartner
– Zeitmessung: Dipl.-Ing. Christian Dierker, Tel.: 0531 / 391 – 5288,
– Datenspeicher: Dr.-Ing. Torsten Fichna, Tel.: 0531 / 391 – 3744,
– Mikrokamera: Dipl.-Ing. Björn Fiethe, Tel.: 0531 / 391 – 3796

Media Contact

Dr. Elisabeth Hoffmann idw

Weitere Informationen:

http://www.ida.ing.tu-bs.de

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