Die Meeresströme, eine vielversprechende Energiequelle

Nachdem sie die Energie der Flüsse und des Windes gebändigt haben, interessieren sich die Forscher und Unternehmer nun für die Meeresströme. Sie entwickeln futuristische Projekte, die Frankreich dazu verhelfen sollen, seine Ressourcen im Bereich erneuerbare Energien auszubauen.

Drei Hauptakteure arbeiten derzeit an der Ausnutzung dieser neuen Energiequelle: der französische Stromkonzern EDF (Electricité de France), das Laboratorium für geophysikalische und industrielle Abflüsse (LEGI – Laboratoire des écoulements géophysiques et industriels) in Grenoble und das kleine Unternehmen Hydrohelix Energies, das vom französischen Erdölinstitut (IFP) und der französischen Organisation für Umwelt- und Energiewirtschaft (ADEME) unterstützt wird.

Hydrohelix Energies und LEGI nutzen ein Patent für eine hydraulische Turbine, die auf dem Meeresboden verankert und vollständig eingetaucht ist. Diese Turbinen gewinnen die kinetische Energie der Unterwasserströme zurück und wandeln diese in elektrische Energie um. Je stärker die Strömungen, desto mehr Elektrizität können die Turbinen erzeugen. Frankreich verfügt, dank der gezeitenabhängigen Meeresströme vor der Küste der Bretagne und der Normandie, die zu den stärksten der Welt zählen, aber auch dank der Wellen und der Temperaturunterschiede zwischen dem Grund und der Oberfläche des Meeres, über ein sehr hohes Potenzial.

Hydrohelix Energies hat schon drei Standorte für mögliche Turbinenparks in Betracht gezogen: zwei vor der Küste der Bretagne, mit einer vorgesehenen Leistung von 1000 und 2000 MW, und ein Dritter vor der Küste des Cotentin.

An diesem letzten Standort könnten 1500 Turbinen mit einem Durchmesser von 16 Metern aufgebaut werden, die aufgrund der dort herrschenden gewaltigen Ströme, die 5 Meter pro Sekunde erreichen können, eine Leistung von bis zu 3000 MW erzeugen. Die jährliche Stromproduktion dieser drei Parks könnte 25.000 GWh (Gigawatt/Stunde) erreichen, d. h. 5% der gesamten französischen Stromproduktion. Die Herstellungskosten wurden auf ungefähr 3,5 Cent pro installierten Watt geschätzt.

Kontakt:

Hydrohelix Energies
140 boulevard de Creach Gwen
29 000 Quimper, Frankreich
Email: hydrohelix-energies@wanadoo.fr
Tel.: +33 2 98 10 12 35
Fax: +33 2 98 10 11 54

Media Contact

Nicolas Condette Wissenschaft-Frankreich

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