Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Forschung wird europäisch

Der Projektträger Jülich koordiniert das EU-Projekt Hydrogen and Fuel Cell Co-ordination HY-CO

Die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Forschung der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union soll künftig enger aufeinander abgestimmt werden. Mit diesem Ziel hat die Europäische Kommission das Projekt Hydrogen and Fuel Cell Co-ordination HY-CO aufgelegt, das vom Projektträger Jülich im Forschungszentrum Jülich koordiniert wird. Vertreter der 18 an HY-CO beteiligten Länder und Regionen kommen am 16. und 17. Dezember 2004 in Lissabon zu einem ersten Arbeitstreffen zusammen.

Für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung spielen neue Energietechnologien eine immer wichtigere Rolle. Große Hoffnungen werden in Wasserstoff und Brennstoffzellen gesetzt. Sie gelten als wichtige Langzeittechnologien für eine saubere und effiziente Energieversorgung. Inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger technisch möglich ist. Nun müssen sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung verstärkt und europäisch koordiniert werden, um diese Technologien wettbewerbsfähig zu machen und den Weg für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft zu ebnen. Die USA, Japan, die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten forcieren die Entwicklung von Wasserstoff und Brennstoffzellen mit großen Forschungsförderungsprogrammen. Diese werden auf europäischer Seite bislang jedoch nicht koordiniert.

Mit dem Ziel, die nationalen Wasserstoff- und Brennstoffzellenprogramme zu harmonisieren und gemeinsame länderübergreifende Forschungsprogramme zu ermöglichen, hat die Europäische Kommission das Projekt “Hydrogen and Fuel Cell Co-ordination HY-CO“ aufgelegt. Beteiligt sind zunächst 18 europäische Länder und Regionen, die zusammen jährlich rund 160 Millionen Euro für die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Forschung bereitstellen. HY-CO ist Teil des Konzeptes der Europäischen Kommission, einen wettbewerbsfähigen Europäischen Forschungsraum (European Research Area ERA) zu schaffen.

HY-CO arbeitet eng mit der Europäischen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologieplattform zusammen. Die Plattform zielt auf die beschleunigte Entwicklung und Markteinführung von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien in Europa unter aktiver Mitwirkung von Industrie und Wissenschaft sowie weiterer gesellschaftlicher Gruppen ab. Im Rahmen der Plattform entstehen u.a. eine Strategische Forschungsagenda und eine Markteinführungsstrategie.

In einem zweitägigen Treffen am 16. und 17. Dezember 2004 in Lissabon wird sich HY-CO über die nationalen und regionalen Forschungsaktivitäten seiner Mitglieder austauschen und die ersten Arbeitspakete beginnen. Prof. Maria da Graça Carvalho, Portugiesische Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Bildung, eröffnet die Konferenz, an der Vertreter von Ministerien und Projektträgern aus den HY-CO-Partnerländern und der Europäischen Kommission teilnehmen.

Deutschland wird im HY-CO Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und den Projektträger Jülich (PtJ) vertreten. PtJ koordiniert HY-CO im Auftrag der Europäischen Kommission. Als Projektträger für Bundes- und Länderministerien betreut PtJ Forschungsförderungsprogramme u.a. in den Bereichen Energie, Biologie, Werkstoffe und Umwelt. HY-CO ist das zweite ERA-NET Projekt, das von Jülich aus koordiniert wird.

Die Europäische Kommission unterstützt HY-CO mit 2,7 Millionen Euro über vier Jahre (Vertrag ERAC-CT-2004-0011744).

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Thomas Christoph Pieper Forschungszentrum Jülich GmbH

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