Erneuerbare Energien schneiden im Test gut ab

Top für Solarfarm, Photovoltaik, Wellen- und Windkraft sowie Biomasse

Erneuerbare Energien und ihre Herstellung hat die jüngste Ausgabe des Industriemagazins genauer unter die Lupe genommen und deren Erfolg und energetischer Ausbeute beurteilt. Demnach sind die Solarfarm, Photovoltaikkraftwerke, Wellen- und Windfarmen, Biomasse Vergasung und Vergärung sowie das Hot-Dry-Rock-Geothermieverfahren die Top-Aufsteiger. Andere Modelle wie etwa das Gezeitenkraftwerke im Konzept von St. Malo und der Wasserstofffusionsreaktor zählen hingegen zu den größten Flops.

Generell geben die Autoren der Studie der Solarenenergie gute Bewertungen hinsichtlich der Energieeffizienz. Dennoch sehen sie manche der Konzepte als Flops an – wie etwa das Aufwindkraftwerk, bei denen unter einem flachen Glasdach die Luft wie in einem Treibhaus erwärmt wird. In der Mitte des Turmes befindet sich ein Windrad, das angetrieben wird und Strom erzeugt. In Australien soll ein solches superlatives Kraftwerk mit einem Turm von 1.000 Metern Höhe entstehen. Allerdings gibt es für das 440-Mio.-Euro-Projekt bisher keinen Baubeginn. Besser schneiden hier die Solarfarmen, die mit einem Verdampfer arbeiten, ab. Auch die Photovoltaikanlagen am Hausdach für den so genannten Kleineinsatz schneiden sehr gut ab. Experten wie Tim Meyer vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme sehen in absehbarer Zeit eine Erhöhung der Wirkungsgrade durch den Einsatz von Gallium-Arsenid auf 35 Prozent.

Zu den erfolgversprechenden Methoden zählt nach Meinung von Experten auch das System der Wellenkraftwerke wie etwa jenes Prototyps, der im dänischen Aalborg konzipiert wurde. Das Potenzial dieser Kraftwerke sei groß, dazu kommen relativ niedrige Preise von etwa vier Cent pro Kilowattstunde. Bis 2007 soll der „Wave Dragon“ fertig installiert sein. Schlechte Noten hingegen bekommt das Gezeitenkraftwerk im Stile des Werkes in St. Malo. Dabei werden große Wassermengen verschoben, was zu einer Gefahr für Flora und Fauna führt. Zudem gebe es weltweit nur an die 50 Standorte, die für ein solches Kraftwerk in Frage kämen.

Auch die Windkraft zählt zu den Top-Gewinnern der Untersuchung. Bis 2020 könnten rund zwölf Prozent des Strombedarfs aus der Windenergie kommen. Egal ob die Windräder am Land, in Küstennähe oder Offshore stehen, die Ausbeute ist gut. Bei den Windrädern am Land ist sie günstiger, da die Verkabelung am Meer teurer ist. In Deutschland drehen sich bereits rund 15.800 Dreiflügler und erzeugen ein Drittel der gesamten weltweit produzierten Windenergie. Auch der Biomasse, insbesondere den Vergasungskraftwerken stellen die Autoren gute Noten aus. Beispielhaft ist das Strom-Wärme-Kraftwerk in Güssing, das im April 1999 gestartet wurde. Dieses Kraftwerk verstromt 25 Prozent der Biomasse, der Gesamtwirkungsgrad liegt bei 80 Prozent. Die Stadt Güssing bezieht 100 Prozent des Primärenergiebedarfs aus Biomasse. Auch die Biomasse-Vergärungskraftwerke zählen zu den Toppern, vor allem, deshalb weil sie das Treibhausgas Methan verwenden.

Bei der Geothermie hat sich bis jetzt nur das Hot-Dry-Rock-Konzept seinen Spitzenplatz halten können. Bei diesem Verfahren wirkt das unterirdische Gestein wie ein Durchlauferhitzer: Wasser wird nach unten gepresst und kommt erwärmt nach oben und treibt eine Turbine an. Hingegen bewährten sich Geothermiekraftwerke für niedrige Temperaturen vor allem in Mitteleuropa nicht. Auch der Wasserstofffusionsreaktor scheint in immer weitere Ferne zu rücken. Im Rahmen eines Forschungsprojekts ist es zwar vor 13 Jahren gelungen für zwei Sekunden eine Fusionsleistung von 1,8 Megawatt zu erzeugen, eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung scheint hingegen Utopie zu sein. Dazu fehlen nach Experten-Meinungen die Reaktoren. Selbst Forscher geben bei der Frage, wann diese Energiegewinnung Alltagstechnologie werden könnte, die Antwort, dass der Zeitrahmen bei 50 Jahren plus liege.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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