Verbesserung der Notsteuerung der europäischen Stromversorgung

Die sich abzeichnende Nachfrage nach einer neuen marktbasierten Umgebung für die Energieversorgung hat zu neuen Anforderungen mit Hinblick auf eine Umstrukturierung der aktuellen Infrastruktur geführt. Um einen zuverlässigen und sicheren neuen deregulierten Stromaustausch in Europa gewährleisten zu können, wurden moderne Methoden für die Notsteuerung entwickelt.

Die aktuellen Trends im Energiesektor halten mit der Richtlinie 96/92 der Europäischen Kommission Schritt und führen zur Schaffung eines internen Marktes. Hieraus ergeben sich wichtige Veränderungen für das europäische Stromversorgungssystem (EPS), zu denen insbesondere die Ausdehnung des EPS auf Länder in Osteuropa und im Mittelmeerraum gehört. Das EPS besteht aus miteinander verbundenen nationalen Stromnetzen, die von einem nationalen Anbieter separat gesteuert werden.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach einem grenzüberschreitenden Energiehandel werden die Serviceanbieter erwartungsgemäß das EPS mit seinem maximalen Potential nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das wiederum kann zu erhöhten Belastungen für das Übertragungsnetz führen und die Anfälligkeit und Unvorhersehbarkeit des Systems erhöhen. Deshalb ist es strategisch bedeutsam, moderne Maßnahmen zur effektiven Überwachung und Steuerung aller möglichen Störungen zu ergreifen.

Davon angetrieben hat man sich im Rahmen des EXAMINE-Projekts auf die Entwicklung geeigneter Instrumente zur Unterstützung der Anbieter und Betreiber konzentriert, die nicht nur zur vorbeugenden Wartung, sondern auch als Notsteuerung genutzt werden können. Solche Verfahren für die automatische Notsteuerung beruhen in erster Linie auf synchronisierten Zeigermessgeräten, ultraschnellen Telekommunikationssystemen und geeigneten auf Messungen basierenden Erkennungs- und Steueralgorithmen. Dieser Ansatz kann auf einfache Art und Weise für die Analyse aller Arten von schnellen oder langsamen dynamischen Phänomenen übernommen werden, die mit stark gestörten Bedingungen zusammenhängen.

Mit den entwickelten Notsteuerungssystemen kann das Stromversorgungssystem unvorhergesehene Ereignisse bewältigen ohne dass die dynamische Stabilität des Gesamtsystems gefährdet ist. Mit den neuartigen Erkennungs- und Steueralgorithmen können Situationen bewältigt werden, in denen die Reaktionszeit aufgrund von vorübergehenden Instabilitäten wie Verlust von Synchronismus oder regelmäßig auftretenden Spannungszusammenbrüchen eingeschränkt ist. Mit Hilfe von Offline-Simulationen konnte gezeigt werden, dass die Algorithmen einen entscheidenden Beitrag zu einer zuverlässigeren und weniger anfälligen Zukunft für den Energiemarkt leisten können.

Kontaktangaben

Louis Wehenkel
Universite de Liege
7 Place du 20 Aout 7
4000 Liege, Belgien
Tel: +34-4-3662684
Email: louis.wehenkel@ulg.ac.be

Media Contact

Louis Wehenkel ctm

Weitere Informationen:

http://www.ulg.ac.be

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern-befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer