Einweihung der ersten E-40 in Litauen
EU will „saubere” Mitgliedstaaten
Seit dem 1. Mai ist Litauen Mitglied der Europäischen Union. Das hat Konsequenzen fur die Energieversorgung. Litauen bezieht 80 Prozent seiner benötigten Energie aus zwei Atomkraftwerken in Ignalina. Die beiden Kraftwerke vom Typ RBMK-1500 sind von der gleichen fehlerhaften Bauart wie der Reaktor, der 1986 in Tschernobyl einen atomaren Super-Gau verursacht hat. Darüber hinaus liegen sie geografischtektonisch ungünstig. Entsprechend hat sich die EU mit dem neuen Mitgliedspartner auf die Abschaltung der Kraftwerke für 2005 und 2009 geeinigt.
Litauen muss damit aber die Energieversorgung des Landes neu gestalten. Mit der Errichtung einer Windenergieanlage des Typs E-40 (600 kW) bei Palanga wurde jetzt ein erster Schritt in die richtige Richtung unternommen. Dieser entscheidende Einstieg in die Nutzung regenerativer Energien wurde von Vertretern des Wirtschafts- und Umweltministeriums durch ihre Teilnahme an der offiziellen Einweihungsfeier gewürdigt. Anwesend waren darüber hinaus ENERCON Geschaftsführer Aloys Wobben sowie Vertreter des Bistums Magdeburg, welches als Partnerbistum vom litauischen Kaisyadors und Mitbetreiber der E-40 stark in das Projekt involviert ist.
Die Kirche als Windpark- Betreiber: Die GERO AG ist Eigentum des Bistums Magdeburg, sie halt 80 Prozent der litauischen Tochter Dalis GERO, der wiederum diese erste kommerziell betriebene Windenergieanlage Litauens gehört.
In nächster Zukunft wird es noch einige Windprojekte in Litauen geben, denn die Regierung hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2010 170 MW an Windenergie aufzubauen. Wenn man bedenkt, dass mit der Abschaltung der Kernkraftwerke 80 Prozent der Energie entfallen, dann sind 170 MW nicht viel. Mit der E-40 werden wir zeigen, dass die Windenergie ihren Zweck erfüllt”, meint ENERCON Projektmanager Peter Klessascheck. Die Anlage auf 78 m Nabenhohe wird bei durchschnittlichem Wind von 6,4 m/s auf 40 m einen Ertrag von voraussichtlich 1,4 Mio. kWh im Jahr machen.
Litauen wird mit Abschaltung der Kernkraftwerke nicht länger Energie exportieren können, sondern im Gegenteil neben dem Ausbau regenerativer Energien auf die Effektivitatssteigerung fossiler Kraftwerke fur den eigenen Bedarf angewiesen sein.
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