Leuchtdioden entlasten Umwelt – Dutzende Großkraftwerke würden überflüssig

Der breite Einsatz von Leuchtdioden (LED) bei der Raumbeleuchtung könnte große Mengen an Kosten und Energie einsparen, was auch die Umwelt entlasten würde. „Allein in den USA könnten die Verbraucher bis zu 113 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2020 einsparen“, sagte der Präsident des US-Verbandes der optoelektronischen Industrie, Arpad Bergh, dem Forschungsmagazin „Pictures of the Future“.

Bergh zitiert in dem Interview Schätzungen des US-Energieministeriums, das im günstigsten Fall davon ausgeht, dass sich der Energieaufwand für Beleuchtung in den USA dank LED bis 2020 halbiert werden kann. Heute wenden die USA etwa acht Prozent ihres gesamten Energieverbrauchs für Beleuchtung auf. Theoretisch könnten in den USA durch Ersatz aller konventionellen Leuchtmittel mit LEDs 40 große Kraftwerke abgeschaltet werden.

LEDs sind Halbleitermaterialien, die bei Stromdurchfluss in charakteristischen Farben leuchten. Sie sind robuster und langlebiger als andere Leuchtkörper und nutzen die Energie effizienter, weil sie weniger Abwärme produzieren. Ihre Einsatzgebiete sind bereits heute sehr vielfältig: von Heckleuchten im Auto, Blitzlicht für die Handy-Kamera bis zu Scheinwerfern bei Lokomotiven. Nach Berghs Ansicht werden LEDs die herkömmliche Beleuchtung nicht einfach ersetzen, sie werden als winzige Punktlichtquellen eine völlig neue Art von Beleuchtung ermöglichen: So lassen sie sich beispielsweise direkt in Möbel, Wände und Decken integrieren – und das auch noch dauerhaft, da sie mit einer Lebensdauer von 100.000 Stunden die von Glühbirnen um das Hundertfache übertreffen. Experten gehen davon aus, dass weiße LEDs infolge einer Vielzahl von Material- und Designverbesserungen innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Lichtausbeute von 100 Lumen pro Watt erreichen können – etwa dreimal mehr als heute. Dagegen ist eine Glühlampe mit typischerweise zwölf Lumen pro Watt ein Heizkörper, der ein wenig leuchtet.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner idw

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