250kW-Brennstoffzellenkraftwerk in Karlsruhe in Betrieb genommen

Der Reifenhersteller Michelin hat in Karlsruhe eine Schmelzkarbonatbrennstoffzelle (MCFC) in Betrieb genommen. Die Anlage mit einer elektrischen Leistung von 250 kW und einer thermischen Leistung von 180 kW erzeugt Prozessdampf für die Vulkanisation von Lkw-Reifen und Strom für das Werksnetz. Betrieben wird die Zelle vom Typ HotModule der MTU Friedrichshafen mit Erdgas.

Die Anlage sei das weltweit erste Brennstoffzellensystem, mit dem Dampf für einen industriellen Produktionsprozess gewonnen wird, teilt das Energieunternehmen Energie Baden-Württemberg (EnBW) mit. Die EnBW ist Leiterin des Betreiberkonsortiums aus Michelin, den Stadtwerken Karlsruhe und der DaimlerChrysler-Tochter MTU Friedrichshafen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstützt das 3,6-Millionen-Euro-Projekt zu fünfzig Prozent aus Mitteln des Zukunfts-Investitionsprogramms der Bundesregierung.

Ausgesucht wurde das Reifenwerk als Standort für einen mehrjährigen Testbetrieb, da es im Dreischichtbetrieb produziert und kontinuierlich Dampf benötigt. Das Potenzial der gekoppelten Erzeugung von Wärme und Strom, der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), kann damit optimal genutzt werden.

Mit dem Gemeinschaftsprojekt verfolgen die Beteiligten unterschiedliche Ziele. So ist es etwa für die MTU wichtig, die technologische Reife ihres HotModules mit der Herstellung von industriell genutztem Prozessdampf zu demonstrieren. Das Reifenwerk liegt mitten im Stadtgebiet von Karlsruhe, weshalb Michelin eine umweltfreundliche Energieerzeugung für sein Werk anstrebt. EnBW und die Stadtwerke Karlsruhe versprechen sich Erkenntnisse darüber, wie die Brennstoffzellentechnologie in der dezentralen Strom- und Wärmeversorgung ihrer Kunden eingesetzt werden kann.

Mit dem Brennstoffzellensystem können Gesamtwirkungsgrade von über 90 Prozent erreicht werden. Im Gegensatz zur konventionellen, getrennten Strom- und Wärmeerzeugung ist dies ein Fortschritt, da diese oft nur auf einen Gesamtwirkungsgrad von 75 Prozent kommen.

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Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

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