Revolution der Elektronik auf Polymerbasis macht Leben leichter

BMBF fördert Polymerelektronik mit 21 Millionen Euro

Der massive Einsatz von Billigchips macht den Alltag vom Wäschewaschen bis zum Einkauf erheblich leichter. Voraussetzung dafür ist die Verwendung von neuen Polymermaterialien für die Chip-Herstellung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Polymerelektronik mit rund 21 Millionen Euro. Staatssekretär Uwe Thomas verwies am Dienstag in Berlin insbesondere auf die Potenziale von intelligenten Funketiketten auf Polymerbasis. „Mit ihnen können beispielsweise die Preise von Waren im Supermarkt registriert oder elektronische Anhänger für das Gepäck in Flughäfen erstellt werden.“ Thomas stellte im Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration den neuen BMBF-Förderschwerpunkt Polymerelektronik vor.

Die Polymerelektronik hat gegenüber der herkömmlichen Silizium-Technik Vorteile dort, wo Elektronik flach, flexibel und billig sein muss. Allein für Funketiketten wird der Weltmarkt im Jahr 2010 auf rund 50 Milliarden Euro geschätzt. Weiterhin können bald farbige Bildschirme, die in Computern und Mobilfunkgeräten eingebaut sind, mit Hilfe dieser Kunststofftechnologie billiger hergestellt werden.

Die Stärke der Polymerelektronik ist ihre einfache Herstellung. Anders als bei Silizium benötigt die Fertigung von Schaltkreisen weder komplizierte Vakuumprozesse noch die aufwändige Lithographietechnik. Es wird angestrebt, Polymermaterialien wie elektronische Tinte zu verwenden. Der gesamte Herstellungsprozess einer integrierten Schaltung aus Polymerelektronik ist vergleichbar mit dem Zeitungsdruck. In einer zukünftigen Tiefdruckmaschine für Polymerelektronik könne der Jahresausstoß einer klassischen Chipfabrik in knapp 35 Minuten produziert werden, sagte Thomas.

Das BMBF fördert insgesamt 21 Forschungsvorhaben im Bereich Polymerelektronik und organischen lichtemittierenden Displays (OLED). Der Einsatz von Polymermaterialien ist ein zukunftweisendes Thema des BMBF Konzepts IT-Forschung 2006.

Ansprechpartner für weitere Informationen ist der BMBF-Projektträger Informationstechnik:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
Christoph Peschke
Linder Höhe
51147 Köln

Telefon: 02203/601-3330
E-Mail: Christoph.Peschke@dlr.de

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Silvia von Einsiedel idw

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