Ventilatoren verbrauchen zu viel Strom

Studie des Fraunhofer ISI für die Europäische Union / Einsparungen von einigen Milliarden Euro möglich / Reduzierung von Treibhausgasen

Von der Küche bis zur Industriehalle – auch wenn wir sie nur selten wahrnehmen – ohne Ventilatoren kommen wir nicht aus: Sie kühlen in unserem Heimcomputer den Prozessor oder rotieren in Kühltürmen von großen Kraftwerksanlagen. Doch brauchen sie Strom, um ihre Arbeit verrichten zu können. Für Europa schätzt das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, den Energieverbrauch für Ventilatoren auf weit über 200 Milliarden Kilowattstunden.

Das Institut analysierte den europäischen Markt für Ventilatoren. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf Geräte mit Leistungen zwischen 750 Watt bis 750 Kilowatt, die vorwiegend in der Industrie sowie zur Belüftung und Klimatisierung von Gebäuden genutzt werden. Doch sind die Ergebnisse auf andere Geräte übertragbar.

Nach den Berechnungen der Fraunhofer-Forscher sind bei Ventilatoren Energieeinsparungen von gut 10 bis 20 Prozent erreichbar. Die Industrie könnte jährlich etwa 2,6 Milliarden Euro an Energiekosten sparen, allen voran Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, die gleichzeitig zu den bedeutendsten Herstellern in Europa zählen. Durch den Energieeinspareffekt lassen sich zugleich die industriellen CO2-Emissionen jährlich um 19 Millionen Tonnen reduzieren.

Die Ergebnisse der in englisch geschriebenen Studie hat das Fraunhofer ISI in dem Bericht „Market Study for Improving Energy Efficiency for Fans“ zusammengetragen. Der Bericht ist im Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart (ISBN 3-8167-6137-2) erschienen, kostet 40 Euro und ist über das Fraunhofer ISI zu beziehen. Eine am Bildschirm lesbare aber nicht ausdruckbare Version der Studie sowie ein Bestellformular findet sich im Internet.

Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI erweitert das naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fachspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte. Dazu analysiert es technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams des Instituts konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationspolitik.

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Gerhard Samulat idw

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