Stadtwerke überleben gemeinsam

Die wachsende Bedeutung kommunaler Unternehmen in einem immer stärker liberalisierten Energiemarkt betonte Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der kommunalen Unternehmen VKU, zum Auftakt der 12. EUROFORUM-Jahrestagung „Stadtwerke 2008“ in Berlin.

Kommunale Versorger hatten im Jahr 2007 einen Anteil von 40 Prozent am Strommarkt, deckten 62 Prozent des Wärmebedarfs und 47 Prozent der Gasnachfrage ab. Mit jährlichen Umsatzerlösen von etwa 70 Milliarden Euro und insgesamt 230.000 Beschäftigten sei die Kommunalwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, stellte Reck vor den rund 700 Teilnehmen der etablierten Stadtwerk-Konferenz fest. Auch wenn die Bürger laut einer Umfrage von dimap zu 83 Prozent zufrieden mit ihren Stadtwerken seien und eine Privatisierung ablehnen, müssten sich die Stadtwerke wirtschaftlich weiterentwickeln. Die Globalisierung verschärfe den Wettbewerb und hebe reine nationale Faktoren auf. Megatrends wie die demographische Entwicklung, ein verändertes Konsumverhalten sowie Fachkräftemangel und der Kampf um die Energieressourcen seien für die Stadtwerke die Herausforderungen.

Ausbau der Kraftwerk-Parks darf nicht gefährdet werden

Mit Blick auf Europa kritisierte Reck die strenge Ausrichtung auf die reine Wirtschafts- und Wettbewerbsordnung. „Die EU kennt und garantiert die kommunale Selbstverwaltung nicht“, sagte er. Die Vorschläge zum Ownership-Unbundling beurteilte Reck pessimistisch, da der Schritt, auch die Verteilnetze eigentumsrechtlich zu entflechten, dann nicht mehr weit sei. Trotz grundsätzlicher Zustimmung äußerte er sich kritisch zu den Auswirkungen der europäischen Klimaschutzpolitik auf die Wirtschaftlichkeit der städtischen Unternehmen. Die geplante Absenkung der Zuteilmenge für Zertifikate habe entscheidenden Einfluss auf die geplanten Kraftwerksprojekte. „Stadtwerke bewegen sich immer stärker im Spannungsfeld von Politik, Rechtsordnung und Verwaltung“, sagte er. Am Beispiel der Auseinandersetzungen um das geplante Kohlekraftwerk Hamburg Moorburg, warnte er vor einer weiteren Blockade von Kohlekraftwerk-Projekten. Die kommunale Energiewirtschaft plane bis 2012 neue Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 5000 MW und Kohlekraftwerke spielten dabei eine große Rolle. Reck mahnte die Politik, sich um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Preissicherheit zu bemühen. Insbesondere Genehmigungsverfahren, die Einpreisung der CO2-Zertifikate und die Vorgaben für die CCS-Technik seien entscheidend für den Ausbau des deutschen Kraftwerksparks.

Lesen Sie den ganzen Pressebericht zur EUROFORUM-Jahrestagung „Stadtwerke 2008“ mit den Ergebnissen der Vorträge von Matthias Kurth, Präsidenten der Bundesnetzagentur sowie vielen weiteren führenden Vertretern aus Stadtwerken und Energieunternehmen hier: www.euroforum.de/bericht-stadtwerke08

Pressefotos zum kostenlosen Download finden Sie im Internet unter: www.konferenz.de/fotos-stadtwerke08-pr

Informationen über die 13. EUROFORUM-Jahrestagung „Stadtwerke 2009“ vom 12. bis 14. Mai 2009 in Berlin finden Sie im Internet unter:
www.energie-forum.com

Weitere Informationen:
Dr. phil. Nadja Thomas
Pressereferentin
EUROFORUM Deutschland GmbH
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40549 Düsseldorf
Tel.: +49 211/96 86-33 87
Fax: +49 211/96 86-43 87
E-Mail: nadja.thomas@euroforum.com

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Dr. phil. Nadja Thomas EUROFORUM Deutschland GmbH

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