Bakterien bei Laune halten: RUB-Thermodynamiker weihen Biogaslabor ein
Viel Gas bei wenig Nährstoffzufuhr und dabei einen möglichst hohen Methangehalt sollen Biogasanlagen produzieren. Um sie zu optimieren, nutzen Ingenieure Modelle auf der Basis von experimentellen Daten.
Diese können sie in der RUB demnächst selber gewinnen: Ein neues Biogaslabor, das mehrere verschieden große Anlagen enthält, wird am Lehrstuhl Thermodynamik feierlich eingeweiht am Montag, 20. Oktober, 10 Uhr in der Versuchshalle IBN 0204/Tor 8. Zu Gast ist unter anderen der Staatssekretär im NRW-Innovationsministerium (MIWFT) Michael Stückradt.
Die Medien sind zur Einweihung und Besichtigung herzlich eingeladen.
28 Anlagen im zweigeschossigen Container
Lange standen Biogasanlagen nur auf Bauernhöfen, wo Gülle „zweitverwertet“ wurde. Inzwischen werden sie auch für die Industrie interessant, und es kommt darauf an, sie möglichst effizient zu gestalten. Umgesetzt werden von Bakterien zum Beispiel Gülle, aber auch Maissilage oder andere nachwachsende Rohstoffe. Bei der Optimierung sollen Simulationsmodelle helfen, um langwierige und aufwändige Versuche zu vermeiden. Die Modelle allerdings basieren auf Messdaten, und diese sind noch lückenhaft. Verlässliche Daten und die Probe aufs Exempel – ob sich Ergebnisse in großen Anlagen mit Experimenten in kleinen decken – verspricht das neue Biogaslabor. In einem zweigeschossigen Laborcontainer stehen den Forschern eine 400-Liter-, drei 20-Liter- und 24 0,5-Liter-Anlagen zur Verfügung.
Nützlich für Viele
Das neue Biogaslabor soll Beiträge zu Forschungsprojekten liefern, an denen verschiedene Lehrstühle der Ruhr-Universität, große Unternehmen der Energiebranche, mittelständische Unternehmen und ein Fraunhofer-Institut beteiligt sind. Aufgebaut wurde das Labor mit Mitteln der Initiative „Kompetenzzentrum Thermodynamik der Gase“, die von der E.ON Ruhrgas und dem Land NRW finanziert wird.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Roland Span, Lehrstuhl für Thermodynamik der Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234/32-23033, Fax: 0234/32-14163, E-Mail: Roland.Span@thermo.rub.de
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