ATZ Entwicklungszentrum ist Institutsteil von Fraunhofer UMSICHT

Auf dem heutigen Sommerssymposium übergibt der bisherige ATZ-Vorstandsvorsitzende Prof. Martin Faulstich den Institutsschlüssel an Prof. Eckhard Weidner, Institutsleiter von UMSICHT. Bei der Veranstaltung stellen die ATZ-Wissenschaftler erstmals gemeinsam mit den neuen Kollegen aus Oberhausen Leitprojekte zum Thema Nachhaltigkeit vor.

Professor Weidner, der die Veranstaltung eröffnet, ist sicher: »Mit der Integration des ATZ in die Fraunhofer-Gesellschaft gewinnen wir einen starken Partner. Unsere Kompetenzen lassen sich sehr gut mit denen des ATZ kombinieren.« Der operative Leiter des Standortes Sulzbach-Rosenberg Dipl.-Ing. Gerold Dimaczek fügt hinzu: »Durch die Anbindung an Fraunhofer können wir am Standort die bestehenden Arbeitsplätze langfristig sichern, derzeitige Forschungsprojekte fortführen und neue Themen initiieren.«

Kompetenz für Energieforschung
Der erste gemeinsame Schritt besteht im Aufbau des Fraunhofer-Centrums für Energiespeicherung (CES) an den Standorten Sulzbach-Rosenberg und Straubing. Die Wissenschaftler des CES werden technologieübergreifend vor allem an chemischen und thermischen Energiespeichern forschen. Dazu bewerten sie Erfolg versprechende Technologien und testen sie konkret in Demonstrationsanlagen. In Deutschland gibt es bislang kein vergleichbares Forschungszentrum. Fraunhofer-Präsident Prof. Hans-Jörg Bullinger betont die Wichtigkeit der neuen Einrichtung: »Effiziente Speichertechnologien spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Da hier ein großer Forschungsbedarf besteht, ist der Aufbau eines Fraunhofer-Centrums für Energiespeicherung dringend nötig.«

Die Mitarbeiter am UMSICHT in Oberhausen und Sulzbach-Rosenberg erarbeiten Studien, Strategien, Methoden und Materialien, um die Energiewende zu gestalten und die Rohstoffversorgung zu sichern. Schwerpunkt des neuen Standorts der Fraunhofer-Gesellschaft in der Oberpfalz ist die Energieforschung mit dem Ziel wirtschaftlich umsetzbarer Verfahren und Produkte. Die bestehenden engen Kooperationen mit der Hochschule Amberg-Weiden, weiteren bayerischen Universitäten sowie Wirtschaftsunternehmen ermöglichen zusammen mit der Einbindung in den Fraunhofer-Kompetenzpool eine praxisnahe Forschung und Entwicklung. Die Ergebnisse daraus können Industrieunternehmen, besonders kleine und mittlere Firmen, aber auch Behörden regional oder überregional nutzen.

Das bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt die Integration des ATZ Entwicklungszentrums in die Fraunhofer Gesellschaft, den Aufbau des CES und damit den Ausbau der Energiekompetenz am Standort Sulzbach-Rosenberg in den nächsten fünf Jahren mit ca. 20 Millionen Euro.

Nach dem Symposium wird der bisherige ATZ-Vorstandsvorsitzende Professor Faulstich am Abend festlich verabschiedet. Er hatte die Geschicke des Instituts zwölf Jahre gelenkt und maßgeblich zu dessen Zukunftssicherung beigetragen – etwa mit der Initiierung des CES am Standort.

Hintergrundinformation
Das ATZ Entwicklungszentrum in Sulzbach-Rosenberg, 1990 gegründet und durch das bayerische Wirtschaftsministerium grundfinanziert, entwickelt mit derzeit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirtschaftsnahe Konzepte und Verfahren zur Bereitstellung und zum Einsatz von Energie, Rohstoffen und Materialien. Themen sind unter anderem thermische Energieerzeugung aus Biomasse und Abfall, thermische und chemische Energiespeicher, Rohstoffe, Werkstoffe und Oberflächen für die Energietechnik und Ressourcenmanagement. Der Jahresumsatz beträgt etwa vier Millionen Euro.

Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen wurde ebenfalls 1990 gegründet und entwickelt technische Neuerungen in den Bereichen Umwelt-, Werkstoff-, Prozess- und Energietechnik. Ziel des Instituts ist es nachhaltiges Wirtschaften, umweltschonende Technologien und innovatives Verhalten voranzubringen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft zu fördern. Fraunhofer UMSICHT erwirtschaftete im Jahr 2011 mit 345 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Betriebshaushalt in Höhe von circa 25 Millionen Euro.

Die Fraunhofer-Gesellschaft nimmt seit ihrer Gründung im Jahr 1949 mit der Entwicklung zukunftsrelevanter Schlüsseltechnologien zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle im Innovationsprozess Deutschlands und Europas ein.

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