Hier sprießen Innovationen: Der "future parc" auf der CeBIT 2008

Eröffnet wird der „future parc“ am ersten Messetag von Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und dem gerade ausgezeichneten Nobelpreisträger für Physik, Prof. Dr. Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich. „In keinem anderen Bereich werden so viele Innovationen geboren wie in der Informations- und Kommunikati­ons­technologie.

Prof. Grünbergs Erfolge sind ein gutes Beispiel dafür, dass Forschung anwendungsnah sein kann und sich am Ende auszahlt. Ohne seine Grundlagenforschung wären die heutigen Computerfestplatten nicht denkbar. Wir freuen uns daher sehr, ihn in diesem Jahr als Eröff­nungsredner des 'future parc' und für die anschließende Podiumsdiskus­sion begrüßen zu dürfen“, verrät Ernst Raue, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe Hannover hauptverantwortlich für die CeBIT.

„Kluge Köpfe für Innovation“ lautet das Motto der Auftaktdiskussion zu der neben Prof. Grünberg auch Prof. Hans-Jörg Bullinger von der Fraunho­fer Gesell­schaft, der Ministerialdirektor des Bundesministeriums für Bil­dung und Forschung (BMBF), Dr. Wolf-Dieter Lukas, Christopher Schläffer, Deutsche Telekom Laboratories, und Prof. Wolfgang Wahlster vom Deut­schen For­schungszentrum für Künstliche Intelligenz auf dem Podium erwartet werden. Im offenen Gespräch wollen die Experten eine erste Zwischenbi­lanz des Forschungsförderprogramms „IKT 2020“ des BMBF ziehen. Das Programm zielt darauf ab, die Spitzenstellung Deutsch­lands im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zu festigen und auszubauen.

Den Gedanken der klugen Köpfe folgen im „future parc“ handfeste Belege. Die zahlreichen Anwendungen und Produkte, die dort zu sehen sein werden, machen die Innovationskraft spürbar, die von der CeBIT 2008 ausgeht.

Wie Mensch und Maschine einander besser kennen lernen

Das Institut für Kognitionswissenschaften und Neurobiopsychologie der Universität Osnabrück stellt mit „Good Gaze“ beispielsweise eine Applika­tion vor, die binnen weniger Sekunden die wichtigsten Bereiche einer Webseite oder Werbeanzeige bestimmt. Diese auf neurowissenschaftli­chen Studien basierenden Echtzeit-Analysen können direkt in einen Designprozess integriert werden.

Ähnlich einfühlsam agiert „Nepomuk“, eine Anwendung des Forschungs­zentrums L3S der Uni Hannover. „Nepomuk“ versucht, die Bedeutung der Daten eines Computers zu erkennen, um einen so genannten „Semantic Desktop“ zu ermöglichen. Infos aus E-Mails, Briefen oder auch Websites werden sinnvoll miteinander verknüpft, um effizienter nach persönlichen Informationen suchen zu können.

Doch Computer interpretieren nicht nur unsere E-Mails, sie haben auch Musik im Blut. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientech­nologie in Ilmenau stellen im „future parc“ eine Software vor, die eine Playlist aus beliebigen MP3-Sammlungen zusammenstellt. Der Clou: passend zur Stimmungslage – des Menschen, nicht des Computers.

Informationstechnologie zum Wohle des Menschen

Computer können weit mehr als unterhalten – gerade im „future parc“ auf der CeBIT 2008 wird dies deutlich. Ein Beispiel: „Electronic Risk Management Architecture“ oder einfach nur ERMA nennen die Wissen­schaftler des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT in St. Augustin ihre neue Krisenmanagement-Plattform. ERMA hilft, Rettungsmaßnahmen im Falle einer Katastrophe gezielt zu steuern und betroffene Bürger aktuell zu informieren.

Von Herzen gönnt man der Berlin Heart GmbH ihren Erfolg, den sie gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik im „future parc“ präsentiert: ein Testsystem, das Herz­unterstützungssysteme prüft und ihren fehlerlosen Betrieb sicherstellt. Damit ist der „future parc“ nicht nur am Puls der Zeit, sondern auch an dem des Menschen.

Media Contact

Anne-Kathrin Seibt Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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