IT im Gesundheitswesen birgt Sparpotenziale: CeBIT-Thema "e-Health"

  • Kliniken planen neue Investitionen in Informationstechnologie
  • Gesundheitskarte und automatisierte Antragsverwaltung sind die Top-Themen für Krankenkassen
  • CeBIT 2005 versammelt Anbieter neuester „e-Health“-Lösungen

Verschärfter Sparzwang sorgt im Gesundheitswesen für Bedarf an vereinfachten und gestrafften Geschäftsprozessen. Mit moderner IT wollen Ärzte, Kliniken und Krankenversicherer effizienter arbeiten und Kosten senken. Als weltgrößte Fachmesse der ITK-Branche ist die CeBIT 2005 vom 10. bis 16. März auch Präsentationsplattform für neueste IT-Anwendungen im Gesundheitswesen. So zählt ’Electronic Health’, der Einsatz von Kommunikationsnetzen und Telematik für Prozesse im Gesundheitswesen, auf der CeBIT 2005 zu den Kernthemen des ’Public Sector Parc’ in Halle 9.

Hatten deutsche Kliniken im Jahr 2003 noch rund zwölf Prozent ihres Gesamtbudgets für Investitionen in die Informationstechnologie verplant, rechneten sie laut einer Studie von Mummert Consulting, Hamburg, für 2004 schon mit 18 Prozent. Der erklärte Anteil von IT-Investitionen bei den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) stieg demnach von 13 auf 20, bei den privaten Krankenversicherern (PKV) sogar von 14 auf 35 Prozent.

Prozessoptimierung im Krankenhaus

Insgesamt wollen 60 Prozent der Krankenhäuser künftig generell mehr in Informationstechnologie investieren. Um mehr Effizienz zu schaffen, haben Kliniken dabei vor allem die Behandlungskette im Blick. So genannte klinische Pfade sollen mit Hilfe neuer IT-Lösungen Kosten senken, die stationäre Behandlung der Patienten verkürzen und gleich­zeitig die Behandlungsqualität steigern.

Ein wichtiges Vorhaben hierbei ist die elektronische Patientenakte. Auf elektronischem Datenträger gesammelte medizinische Informationen über einen Patienten sind hiermit jederzeit für das gesamte Klinik­personal verfügbar.

An zweiter Stelle kommt bei großen Krankenhäusern ein System für die elektronische Einkaufsplanung und Bestellung. Bisher fehlt vielerorts der Überblick, und der Klinikeinkauf ist oft deutlich teurer, als er sein müsste. Die Lösung heißt ’e-Procurement’. Grundlage dieser elektro­nisch gestützten Beschaffung ist die Erfassung des gesamten benötigten Artikelsortiments. Danach lassen sich durch Zusammenführung dieser Informationen Suchkosten reduzieren und mit automatischen Plausibili­tätsprüfungen Fehler minimieren. Gebündelte Bestellungen auf elektro­nischem Wege sind aber vor allem schneller abzuwickeln und gestatten es, günstigere Einkaufspreise auszuhandeln.

’e-Health’ für die effiziente Krankenversicherung

Gesetzliche und private Krankenversicherer wollen mehr Effizienz und automatisieren hierfür ihre Geschäftsabläufe. An erster Stelle steht die Antragsbearbeitung. In ihr sehen rund 72 Prozent aller Kranken­versicherungen großes Automatisierungspotenzial.

Besonders bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ist ’e-Health’ ein Thema. 79 Prozent planen hier bis 2006 Investitionen. Bei den Privaten sind es immerhin noch 55 Prozent.

Größtes Projekt ist die Einführung der neuen Telematik-Infrastruktur. Bis Anfang 2006 sollen alle 70,8 Millionen GKV-Versicherten mit einer so genannten elektronischen Gesundheitskarte versorgt sein. Per Mikrochip werden hierauf individuelle Patientendaten gespeichert, die sich später elektronisch verarbeiten sowie an Praxis- und Krankenkassensysteme weiterleiten lassen. Dies soll den Verwaltungsprozess effizienter und die Patientenversorgung besser machen – aber zum Beispiel auch teure Doppeluntersuchungen vermeiden. Der BITKOM (Bundesverband Informations­wirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) hat errechnet, dass allein die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte insgesamt bis zu 1,3 Milliarden Euro einsparen könnte.

Media Contact

Gabriele Dörries Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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