Mobil und ausgezeichnet informiert

Per Internet elektronisch einkaufen und Termine via Handy vereinbaren – das gehört bereits heute zum Alltag jedes Einzelnen. In Zukunft jedoch sollen neue, multimediale Endgeräte komplexe Informationen und Arbeitsinhalte verknüpfen und damit den Menschen in Freizeit und Beruf sinnvoll unterstützen. Ob als mobiles Büro, Shopping-Assistent oder Freizeit-Planer – der Computer entwickelt sich vom Werkzeug zum Assistenten. Individuelle Software-Agenten erledigen künftig zeitraubende Routinetätigkeiten, navigieren den Touristen durch historische Stätten oder unterstützen den Sportler und Patienten beim effektiven Gesundheitstraining. Der Mensch und seine Bedürfnisse im Umgang mit Technik und Wissen steht im Mittelpunkt der innovativen Lösungen des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung. Einblick in die mobile Kommunikation von Morgen erhalten Sie auf der CeBit 2004 Halle 11, Stand A24.

Der digitale Assistent hilft in komplizierten Situationen

Das digitale Assistenzsystem PECo (Personal Environment Controller), eine mobile Entwicklung im Bereich „Ambient Intelligence“, zielt darauf ab, dem Mensch in Zukunft einen persönlichen Bedienungsassistenten zur Verfügung zu stellen, mit dem er unterschiedlichste Geräte und Systeme – im Büro, auf Reisen oder im Haushalt – auf unkomplizierte Weise nutzen kann. PECo erlaubt dazu eine neuartige, direktmanipulative Interaktion mit unbekannten Strukturen der realen Umgebung. So erhält z. B. der Geschäftsreisende oder Lehrende – gleich an welchem Ort – direkten Zugang zur technischen Infrastruktur in seiner unmittelbaren Umgebung, etwa im Konferenzsaal. Mit Blick auf das Display seines persönlichen PDA’s bekommt er die aktuelle Raumsituation dreidimensional dargestellt. Diese 3D-Visualisierung verknüpft die reale Umgebung mit der virtuellen Welt und bietet damit einen interaktiven Zugriff auch auf Geräte, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Gleichzeitig unterstützen die in PECo integrierten, neuartigen Software-Komponenten den Anwender, indem er auf verteilt gespeicherte, persönliche Multimedia-Daten, wie Texte, Grafiken oder auch Videosequenzen zugreifen kann. Ferner „merkt“ sich das ausgereifte System die Eigenheiten des Nutzers und steuert die Geräte beispielsweise in der Lautstärke oder Helligkeit, die der Betreffende normalerweise bevorzugt. Somit kann er die multimediale Koordination im Konferenzraum – ob Beamer, Raumbeleuchtung, Mikrophon oder Videoclip – intuitiv steuern und seine Inhalte problemlos präsentieren oder bearbeiten. Zuhause angekommen vernetzt ihn der gleiche digitale Assistent sogleich mit den technischen Geräten des Haushaltes, informiert über das Fernsehprogramm des Abends und dreht schon mal das Licht auf angenehme Helligkeit.

Kontakt:
Dr. Thomas Kirste
Fraunhofer IGD, Darmstadt
e-mail: thomas. kirste@igd.fraunhofer.de

Digitale Rundgänge mobil erleben

Der multimediale Mobilfunk gehört zu den Wachstumsmärkten der Zukunft. Mit der neuen Übertragungstechnologie UMTS kann der Einzelne zunehmend sogenannte Location Based Services (ortsabhängige Dienste) sowie mobile Navigationsunterstützung in Anspruch nehmen. Im Rahmen des EU-Projektes LoVEUS (Location aware Visually Enhanced Ubiquitous Services) entwickelten die Projektpartner gemeinsam mit dem Fraunhofer IGD einen mobilen standortbezogenen Dienst, der personifizierte Informationen über kulturelle und historische Objekte multimedial anbietet. Als Testgebiet haben die Forscher die Innenstadt von Athen, Griechenland gewählt, in der bedeutendes historisches Kulturerbe zu besichtigen ist und gleichzeitig eine hohe städtebauliche Dichte besteht. Steht der Tourist zum Beispiel auf dem zentralen „Syntagma Square“ erfasst das multimediale System von LoVEUS den Standort des Nutzers, und bietet ihm via Mobiltelefon unter anderem interaktive Stadtpläne mit Navigationsfunktionalität, aktive Panoramabilder und audiovisuelle Präsentationen als netz-basierte Dienste an. Zusätzlich kann der Anwender multimedial geführte Rundgänge nutzen. In das ausgereifte System LoVEUS flossen umfangreiche Usability-Studien ein. Eine lauffähige Version der Anwendung auf Basis von GPRS wird am Fraunhofer Stand präsentiert.

Kontakt
Daniel Holweg
Fraunhofer IGD, Darmstadt
daniel.holweg@igd.fraunhofer.de

Bootstrip leicht gemacht

Mobile Geo-Informationssysteme (GIS) unterstützen nicht nur Touristen beim Besuch fremder Städte, sondern sind auch für die Sicherheit in der Schifffahrt von großem Nutzen. Für die Konzeption und Durchführung eines Bootstrips etwa sind vielfältige Sach- und Geodaten, wie Informationen über Wetterverhältnisse, Meerestiefen oder Schifffahrtslinien nötig. Die Forschungsergebnisse des EU-Projektes TellMaris, an dem das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD maßgeblich beteiligt ist, ermöglichen dem Touristen schnell und bequem auf vielfältigste Informationen zuzugreifen, die speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmt sind – an Bord, wie auch vor Ort in den Hafenstädten. So zeigen die Forscher auf der CeBIT am Beispiel Skandinaviens, wie der Bootsführer durch das dynamische Landschaftsmodell der Küstenregion des Zielhafens navigiert und neben dem dreidimensionalen Relief weitere wichtige Informationen wie Wetterdaten und Kompassfunktionen abrufen kann. Von zuhause aus kann er am Computer bereits Routen planen, Gelände und Städte virtuell erkunden und nach dem Ankern nutzt er seinen Laptop oder PDA, um ein Zimmer oder Restaurant nach seinem individuellen Anforderungsprofil zu suchen. Ferner erleichtern ihm die detaillierten interaktiven 3D-Karten die Orientierung in der fremden Stadt. Das Fraunhofer IGD entwickelte einen 3D-Geodatenserver, dem eine dreidimensionale Datenbank zu Grunde liegt und den mobilen Führer auf Basis des iPAQ PDAs von Hewlett Packard. Weitere Komponenten, die die Projektpartner realisierten, ermöglichen unter anderem die Übertragung und Visualisierung von 3D-Karten auf unterschiedliche mobile Endgeräte oder Routenberechnungen und Geländemodelle für ausgewählte Küstenabschnitte. Die Ergebnisse von Feldtests, wie zuletzt im finnischen Turku, fließen in die Forschungsarbeiten ein und gewährleisten, dass die dreidimensionalen Karten und touristischen Informationen auf die Anforderungen der Urlauber abgestimmt sind. Partner im TellMaris-Projekt sind neben dem Fraunhofer IGD – das finnische Nokia Research Center und die Helsinki University of Technology, SINTEF und TELLUS in Norwegen, Pouliadis in Griechenland sowie mehrere Ostseehäfen.

Weitere Informationen sind zu finden unter der URL
http://www.tellmaris.com

Kontakt
Daniel Holweg
Fraunhofer IGD, Darmstadt
daniel.holweg@igd.fraunhofer.de

Die Lieblingsmusik passt zum Laufrhythmus

Innovative Technologien aus dem Bereich Lifescience sind auch im Sport- und Freizeitsektor im Vormarsch. Ein Beispiel hierfür ist das neue System StepMan: Forscher des Fraunhofer IGD in Roststock integrierten spezifische Bewegungssensoren in Geräte wie Walkman, MP3-Player oder Smartphone. Die damit verbundene Transformation von Audiosignalen in Echtzeit ermöglicht die Erstellung schritt- und pulsfrequenzorientierter Trainingsprogramme für Indoor- und Outdoor-Sportler: Fitness-Gymnastik, Jogging oder Radfahren kann so auf die persönliche Konstitution und den gewünschten Trainingseffekt zugeschnitten werden. Die komplexe Software passt den Takt der Musik den Daten der Bewegungssensoren an, der Sportler reguliert daraufhin „automatisch“ seinen Bewegungsablauf und damit die gewünschte Pulsfrequenz. Die Qualität der Musikwiedergabe bleibt von der Software unberührt, d. h. aus einem klangvollen Joe Cocker wird kein quäkender Kermit. Da die Sensoren neben dem Herzschlag weitere biometrische Daten wie etwa Atmung und Sauerstoffkonzentration verarbeiten können, sind die Anwendungsgebiete von StepMan insbesondere auch im medizinischen Bereich vielfältig. So ermöglicht die Echtzeittransformation unter anderem die Erstellung spezieller Rehabilitationsprogramme oder Entspannungstrainings. Auch hier sind Ruhephasen und Belastungsspitzen an die individuellen Bedürfnisse des Patienten anpassbar. Das Projektteam des Fraunhofer IGD kooperiert für diese zukünftigen Einsatzgebiete mit dem Fachbereich Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Rostock.

Kontakt:
Dipl.-Ing. Gerald Bieber
Fraunhofer IGD, Rostock
e-mail: gerald.bieber@igd-r.fraunhofer.de

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Bernad Lukacin isw

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