Verwendung von Pflanzen und Pflanzenteilen in Lebensmitteln

Nicht alles was grün ist und aus der Natur kommt, ist gesund. Aber die Einstufung, welches Kraut giftig, gesund oder irgendetwas dazwischen ist, erscheint hochkompliziert.

Deshalb haben Vertreter des Bundes und der Bundesländer in den vergangenen Jahren gemeinsam eine sogenannte Stoffliste erarbeitet. Sie soll die sichere Verwendung von Pflanzen und Pflanzenteilen, die bisher nur schwer einzustufen waren, in Lebensmitteln, insbesondere Nahrungsergänzungsmitteln, erleichtern.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wird die neue Stoffliste am 9. September 2014 im Bundespresseamt Berlin im Rahmen einer Vortragsveranstaltung präsentieren.

Zunehmend werden Produkte in Verkehr gebracht, welche Pflanzen und Pflanzenteile oder Zubereitungen daraus enthalten, die bislang nicht als Lebensmittel oder Lebensmittelzutat verwendet wurden. Dabei kann es sich um ehemals typische Arzneipflanzen wie Ginkgo und Ginseng oder um in Deutschland eher unbekannte exotische Pflanzen handeln.

Für Behörden und Lebensmittelunternehmer stellt sich bei entsprechenden Produkten immer wieder die Frage, ob diese in Deutschland verkehrsfähig sind. Die gemeinsame Stoffliste des Bundes und der Bundesländer wurde erstellt, um in Zweifelsfällen eine Einstufung und Beurteilung solcher Stoffe zu erleichtern. Dabei wurde ein innovativer Ansatz verfolgt, der erstmals eindeutige Einstufungen der Pflanzen und Pflanzenteile ermöglicht.

Alle Beteiligten waren aufgefordert, zum im Jahr 2010 veröffentlichten Entwurf der Liste Stellungnahmen abzugeben. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Die Liste wurde unter Berücksichtigung der Kommentare, der neuesten Rechtsprechung sowie unter Würdigung der Stofflisten anderer EU-Mitgliedstaaten und des Katalogs neuartiger Lebensmittel abschließend überarbeitet.

Die Veranstaltung zur Vorstellung der gemeinsamen Stoffliste des Bundes und der Bundesländer findet am Dienstag, 9. September 2014, ab 9:30 Uhr im Bundespresseamt, Reichstagufer 14, 10117 Berlin, statt. Nach der Vorstellung der Stoffliste werden Vertreter aus Österreich, Großbritannien, Belgien, Frankreich und Italien ihren Umgang mit Pflanzen in Lebensmitteln in kurzen Vorträgen erläutern.

Auch eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Behörden und Verbänden aus dem Lebensmittel- und dem Arzneimittelbereich ist geplant. Ein erstes Exemplar der Stoffliste wird dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übergeben, das die Erarbeitung einer deutschen Stoffliste angeregt hatte.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind möglich unter www.bvl.bund.de/VorstellungStoffliste.

Hinweis für die Redaktionen
Die Veranstaltung steht für Medienvertreter offen. Bitte melden Sie sich dafür per E-Mail formlos (Vor- und Nachname, Redaktion, Adresse, Telefon, E-Mail) bis zum 3. September 2014 bei der BVL-Pressestelle an (pressestelle@bvl.bund.de).

http://www.bvl.bund.de/VorstellungStoffliste

Media Contact

Nina Banspach idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer