Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen: GESTIS-Stoffmanager hilft bei Gefährdungsbeurteilung

Die kostenlose Onlinehilfe ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen geeignet. Das Programm führt durch die Gefährdungsbeurteilung, schätzt die Gefahrstoffbelastung für Atemwege und Haut ab und hilft bei der Auswahl von Maßnahmen, um gefährliche Belastungen wirksam zu mindern.

Gleichzeitig erhält der Nutzer einen dokumentierbaren Bericht zur Gefährdungsbeurteilung.

Der GESTIS-Stoffmanager basiert auf der Software „Stoffenmanager“ des niederländischen Instituts TNO. Die Europäische Chemikalienagentur in Helsinki empfiehlt den Stoffenmanager für die Expositionsabschätzung gemäß Europäischer Chemikalienverordnung REACH.

Für die Beurteilung chemischer Gefährdungen am Arbeitsplatz sind zwei Fragen entscheidend: Welche Eigenschaften hat ein Stoff, ist er beispielsweise ätzend oder giftig? Und: Wie hoch ist die Belastung für den Arbeitnehmer in der jeweiligen Arbeitssituation? In kleinen und mittleren Betrieben fehlen vielfach Know-how und Routine, um dies ohne Hilfe externer Experten zu beurteilen. Der GESTIS-Stoffmanager des IFA will das ändern: Er leitet den Nutzer Schritt für Schritt durch die Gefährdungsbeurteilung, von der Eingabe der Stoff- und Produktdaten bis zur Beschreibung der Arbeitssituation.

Am Ende ergibt sich eine Gefährdungskategorie, die eindeutig erkennen lässt, ob Verbesserungsmaßnahmen notwendig sind. In diesem Fall schlägt das System einen Katalog von Maßnahmen zur Belastungsminderung vor und berechnet deren Wirksamkeit für die jeweilige Situation. Dabei unterscheidet der Stoffmanager zwischen Belastungen der Atemwege und Hautgefährdungen. Alle einmal erfassten Daten und ermittelten Szenarien bleiben im System erhalten. Auf Knopfdruck lässt sich hieraus der Bericht zur Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung erstellen, aber auch Listen der verwendeten Produkte und der ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Für alle, die genauere Informationen zur Höhe der Belastung durch einatembare Stäube und Dämpfe benötigen, gibt es ein zusätzliches Berechungsmodul. Es ermittelt für die jeweilige Arbeitsplatzsituation zum Beispiel den Schichtmittelwert eines speziellen Einzelstoffes; dieser lässt sich dann mit geltenden Grenzwerten oder anderen Empfehlungen zur Arbeitsplatzbelastung vergleichen.

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Stefan Boltz idw

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