Neue zentrale Einrichtung zur Entschlüsselung von Genomsequenzen

Für die Forschungsgruppen der Lebenswissenschaften und der Medizin an der Universität Heidelberg gibt es künftig eine Dienstleistungseinrichtung mit moderner Technologie zur Entschlüsselung von Genomsequenzen.

Die im BioQuant-Gebäude angesiedelte „CellNetworks Deep Sequencing Core Facility“ unterstützt Forscher bei der sogenannten Hochdurchsatzsequenzierung. Diese computergestützte Technik zum Ablesen der exakten Sequenz des Erbguts gilt als nächste Generation der hochleistungsfähigen Genom-Sequenzierung. Die neue Einrichtung wird am Dienstag, 7. Dezember 2010, offiziell eröffnet.

Eine Core Facility bietet als zentrale Einrichtung spezielle Dienstleistungen für Forschungsprojekte an: Sie stellt Expertise und Geräte für bestimmte komplexe Methoden bereit, die die einzelnen Forschungsgruppen alleine zumeist nicht realisieren könnten. Die CellNetworks Deep Sequencing Core Facility wird vom Exzellenzcluster „Cellular Networks“, der Initiative „Heidelberg Molecular Life Sciences“ (HMLS) im Rahmen des Zukunftskonzeptes und dem Centre for Organismal Studies finanziert. Sie berät die Nutzer in der Projektplanung, führt die Probenvorbereitung und -sequenzierung durch und unterstützt die Datenauswertung. Ihr Angebot können alle Arbeitsgruppen der Lebenswissenschaften und der beiden Medizinischen Fakultäten der Ruperto Carola in Heidelberg und Mannheim nutzen.

Die Hochdurchsatzsequenzierung soll den Forschungslaboren der Universität Heidelberg neue innovative Projekte ermöglichen. Bei dieser auch als „deep sequencing“ bezeichneten Methode wird jeder Genombaustein mehrfach gelesen, um so eine extrem hohe Genauigkeit zu erreichen. Sequenzierungen von Genomen werden beispielsweise genutzt, um krankheitsauslösende Mutationen ausfindig zu machen. Die Methoden an der neuen Core Facility werden in enger Zusammenarbeit mit der GeneCore Facility am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) und einer Arbeitsgruppe an der Medizinischen Fakultät Mannheim weiterentwickelt.

Während der Eröffnungsveranstaltung am 7. Dezember präsentieren Prof. Dr. Jochen Wittbrodt, der Vorsitzende des Lenkungsausschusses, und Prof. Dr. Gabriele Petersen, die Leiterin der Einrichtung, das Angebot und die Ausstattung der Core Facility. Außerdem spricht Dr. Vladimir Benes von GeneCore am EMBL. Dr. Wolfgang Mers (Illumina) und Dr. Nancy Bretschneider (Genomatix) werden die in der Facility verwendeten Technologien vorstellen.

Kontakt:
Prof. Dr. Jochen Wittbrodt
Centre for Organismal Studies
Telefon (06221) 54-6499
jochen.wittbrodt@zoo.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer