Nanoträgersubstanzen sollen Erkrankungen von Weinrebenstämmen heilen

Das NanoProtect-Projekt zielt darauf ab, ein Heilmittel für Erkrankungen von Weinreben zu finden. Copyright: Dr. Frederik Wurm

Die VolkswagenStiftung hat das interdisziplinäre Projekt „NanoProtect“ von Privatdozent Dr. Frederik Wurm, Leiter der Forschungsgruppe Funktionelle Polymere am Max-Planck-Institut (MPI) für Polymerforschung in Mainz, für die finanzielle Unterstützung im Rahmen seiner Experiment!-Initiative ausgewählt.

Die Forschung von Wurm konzentriert sich auf die Gestaltung und Entwicklung von abbaubaren Polymeren und Nanoträgersubstanzen. „NanoProtect“ ist ein innovatives Kooperationsprojekt mit Partnern aus der Biologie, um Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen, die bisher nicht geheilt werden können. Realisiert wird das Projekt durch ein interdisziplinäres Konsortium von drei deutschen Instituten, darunter das MPI für Polymerforschung.

Medizinisches Konzept der Wirkstofffreigabe für Pflanzen

Die Wirkstofffreigabe mittels Nanoträgersubstanzen wird bereits in der Medizin genutzt, beispielsweise in der Krebstherapie. Sie wird aber noch nicht an Pflanzen angewendet. Frederik Wurm und sein Team zielen darauf ab, Nanoträger aus Polymeren zu entwickeln, um Pflanzenkrankheiten zu heilen – insbesondere Krankheiten in Rebenstämmen.

„Die Nanoträger aus Polymeren ermöglichen uns, die Freisetzung von Wirkstoffen innerhalb der Weinpflanze ganz genau anzupassen, nur wenn die Pflanze infiziert ist, ähnlich wie eine Impfung für uns“, sagte der Wissenschaftler Frederik Wurm. Ein neuartiger Ansatz für eine gezielte Freigabe von Wirkstoffen und biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln in Kulturpflanzen wie Weinreben und Äpfel wird derzeit entwickelt und getestet.

Die VolkwagenStiftung hat das NanoProtect-Projekt aus mehr als 500 Projekten ausgewählt. Das Forschungskonsortium erhält eine Förderhöhe von 120.000 Euro. Das Konsortium umfasst die Forschungsteams von Dr. Frederik Wurm, der im Arbeitskreis von Professor Dr. Katharina Landfester am MPI für Polymerforschung tätig ist, von Dr. Jochen Fischer, Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung gGmbH (IBWF) in Kaiserslautern, und von Dr. Andreas Kortekamp, Leiter des Instituts für Phytomedizin im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) in Neustadt an der Weinstraße.

Max-Planck-Institut für Polymerforschung

Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) zählt zu den international führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Polymerforschung. Durch die Fokussierung auf weiche Materie und makromolekulare Materialien ist das MPI-P mit seiner Forschungsausrichtung weltweit einzigartig.

Seine Aufgabe ist es, neue Polymere herzustellen und zu charakterisieren. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Untersuchung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften. Das MPI-P wurde 1984 gegründet. Es beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem In- und Ausland, von denen die große Mehrzahl mit Forschungsaufgaben befasst ist.

http://www.mpip-mainz.mpg.de
http://www.Chemistry-is-Life.de
https://www.volkswagenstiftung.de/

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Kerstin Felix Max-Planck-Institut für Polymerforschung

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