Messstation des ICBM als Vorbild – Forschungsmöglichkeiten in der Nordsee verbessern

Initiiert wurde das Projekt „Messnetz Nordsee“ von Prof. Dr. Kai Wirtz, einem ehemaligen Mitarbeiter des ICBM. Die Helmholtzgemeinschaft Deutscher Forschungszentren unterstützt das Vorhaben mit 9 Mio. Euro.

Das ICBM errichtete ihre Messstation (auch Messpfahl genannt) bereits im Jahr 2002. Sie ist für einen Ganzjahresbetrieb ausgelegt und kann einer Eisschicht von 50 Zentimetern sowie dem im norddeutschen Winter starken Wellengang standhalten. Die Station besteht aus einem bis auf den Meeresboden begehbaren Turm und zwei Plattformen. Die untere Plattform verfügt über zwei Container, die mit Energie- und Datentechnik ausgestattet sind.

Über den Containern befindet sich die zweite Plattform, auf der ein Windrad und Sonnenkollektoren angebracht sind. Diese sichern die Stromversorgung der Station. Von dort aus werden die Messdaten per Funk zu einer Empfangsstation auf Spiekeroog gesandt und anschließend telefonisch an die Universität Oldenburg übermittelt. Für die Messungen muss die Station nicht ständig besetzt sein. Es ist lediglich notwenig, regelmäßige Wartungen durchzuführen, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden.

Mittels der Messstation ist es möglich, das ein- und ausströmende Wasser zwischen Rückseitenwatt und offener Nordsee in seinen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften bei allen Wetterlagen zu untersuchen. Darüber hinaus verfügt sie über meteorologische Sensoren, die der Bestimmung von Luftdruck, Temperatur, Wind und Luftfeuchtigkeit dienen.

Mit dem Aufbau des Netzes, an dem sich das ICBM mit einem zweiten Messpfahl beteiligen will, soll im Sommer 2010 begonnen werden. Die neuen Stationen werden in tieferen Nordseegewässern aufgestellt.

Einen Erfolg konnte das ICBM erst kürzlich verbuchen: Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ wurde das Vorhaben ausgezeichnet, gegenüber dem Oldenburger PFL eine Nachbildung des Messpfahls aufzubauen, um so auf die Probleme des Küstenraums aufmerksam zu machen.

Kontakt: Prof. Dr. Jürgen Rullkötter, Tel.: 0441/798-5359, E-Mail: j.rullkoetter@icbm.de

Media Contact

Gerhard Harms idw

Weitere Informationen:

http://www.icbm.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer