Mehltauresistente Rosen

Mehltau an Rosen ist ein lästiger Parasit, der im kommerziellen Anbau von Schnitt- und Topfrosen erhebliche Kosten bei der Bekämpfung verursacht. Zudem ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln umweltpolitisch problematisch. Der Versuch, neue und resistente Sorten zu züchten, blieb erfolglos, da sich der Mehltaupilz in den vergangenen Jahren immer wieder schnell an neue Resistenzfaktoren angepasst hat.

Mehltau an Rosen ist ein lästiger Parasit, der im kommerziellen Anbau von Schnitt- und Topfrosen erhebliche Kosten bei der Bekämpfung verursacht. Zudem ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln umweltpolitisch problematisch. Der Versuch, neue und resistente Sorten zu züchten, blieb erfolglos, da sich der Mehltaupilz in den vergangenen Jahren immer wieder schnell an neue Resistenzfaktoren angepasst hat.

In der Molekularen Pflanzenzüchtung der Leibniz Universität Hannover wird nun in anderen Pflanzen nach Genen geforscht, deren Ausschaltung eine dauerhafte Resistenz bewirkt. Das sogenannte MLO-Gen (Mildew = Mehltau locus „o“) kodiert ein Protein in der Pflanzenzelle, das der Echte Mehltau als Eintrittspforte in die Zelle missbraucht. Schaltet man dieses Pflanzengen ab, kann der Pilz die Pflanze nicht mehr befallen. Ein solches Gen wurde beispielsweise in Gerste, Tomate und Erbsen charakterisiert und wird in der Züchtung von Sommergerste bereits seit mehr als 50 Jahren genutzt.

Ziel eines Projekts an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität ist es, MLO-verwandte Gene zu identifizieren, zu charakterisieren und unter 1.000 Rosensorten nach bereits vorhandenen natürlichen Mutanten zu suchen. Diese können eine verringerte Mehltauanfälligkeit bewirken. Bisher konnten vier verschiedene MLO-Gene in Rosen gefunden und ihre Position auf den Chromosomen bestimmt werden. Mehr als 1.000 Sorten wurden nach Veränderungen in der DNA-Sequenz in diesen Genen untersucht.

Neben zahlreichen Veränderungen, die keine Rolle für die Funktion der Gene spielen, wurden einige Varianten gefunden, deren Struktur auf einen Funktionsverlust hindeutet. Erste Ergebnisse werden gegen Ende 2013 erwartet.

In einem weiteren Projekt versuchen die Forscherinnen und Forscher durch gezielte Veränderung der DNA von MLO-Genen defekte Varianten zu erzeugen und zu testen.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Thomas Debener, Molekulare Pflanzenzüchtung der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 2672 oder per E-Mail unter debener@genetik.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

Media Contact

Mechtild Freiin v. Münchhausen idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

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