KIT entwickelt Haftkleber aus Pflanzenölen

Von Anfang 2012 bis Ende 2013 läuft das FuE-Vorhaben, das vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), gefördert wird.

Informationen zum Projekt stehen auf www.fnr.de – Projekte & Förderung – Projekte – Förderkennzeichen 22018011 bereit.

Haftkleber sind nicht aushärtende Klebstoffe für vielfältige Alltagsanwendungen, etwa für Etiketten, Pflaster, Aufkleber, verschließbare Verpackungen, Teppichklebebänder und vieles mehr. Auch industriell setzt man sie ein, so im Fahrzeug- und Baubereich. Momentan wird diese Produktgruppe, die in Europa ein Marktvolumen von etwa 200.000 Tonnen jährlich umfasst, überwiegend aus Erdöl sowie zu einem geringeren Teil aus Naturkautschuk hergestellt. Naturkautschuk ist dabei kein einheimischer Rohstoff und nur für Klebstoffe mit geringen bis mittleren Anforderungen geeignet.

Mit dem Versuch einer Produktion auf Pflanzenöl-Basis betreten die Forscher nun Neuland. Geplant sind Experimente mit Ölsäure- und Erucasäurederivaten als Ausgangsstoffe, die vom molekularen Aufbau her den Monomeren erdölbasierter Kleber ähneln. Durch Variation der Polymerisations- und Vernetzungsgrade und durch Zusatz von Co-Monomeren wollen die Wissenschaftler möglichst optimale Haftungseigenschaften erreichen. Besonders im Fokus stehen dabei die wasserabweisenden Eigenschaften der Ausgangsmonomere. Hieraus könnten sich zum Beispiel Vorteile bei der Haftung auf anderen, gleichfalls hydrophoben Materialien ergeben, zu denen viele Kunststoffe zählen. Damit würden die biogenen Kleber sich womöglich ganz neue Anwendungsfelder erschließen, in denen sich fossile Produkte heute noch schwer tun.

Im Hinblick auf eine umweltverträgliche Verarbeitbarkeit ist außerdem geplant, die Kleber nur als wässrige Dispersion herzustellen.

Praxistests mit den entwickelten Klebstoffen führt der beteiligte Industriepartner, die tesa SE, durch.

Nicole Paul

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
OT Gülzow
Hofplatz 1
18276 Gülzow-Prüzen
Tel.: 03843/69 30-0
Telefax: 03843/69 30-102
e-Mail: info@fnr.de
Internet: http://www.fnr.de
V.i.S.d.P.: Dr.-Ing. Andreas Schütte
Nr. 2011-71 vom 20. Dezember 2011

Media Contact

Dr. Torsten Gabriel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer