High-Tech Gründerfonds investiert in die KonTEM GmbH

Die KonTEM GmbH, eine Ausgründung der Max-Planck-Gesellschaft und des Forschungszentrums caesar, hat ein innovatives Phasenkontrastsystem für Transmissions-Elektronenmikroskope (TEM) entwickelt.

Dieses ermöglicht einen verbesserten Kontrast bei gleichzeitig hoher Objektauflösung und eröffnet so neue Möglichkeiten bei der Untersuchung biologischer Proben. Durch die Investition sichert der High-Tech Gründerfonds (HTGF) nun den operativen Aufbau des jungen Unternehmens und unterstreicht das hohe Potenzial der innovativen Technologie.

Die Untersuchung biologischer Proben mit einem Transmissions-Elektronenmikroskop ist aufwändig und schwierig. Auf Grund der schwachen Wechselwirkung der Probe mit dem Elektronenstrahl besitzt das Bild einen schwachen Kontrast; Bilddetails lassen sich nur schlecht erkennen. KonTEM hat es geschafft, das aus der Lichtmikroskopie bekannte Verfahren des Phasenkontrastes so auf die Elektronenmikroskopie zu übertragen, dass es zukünftig auch im Routinebetrieb eingesetzt werden kann.

Das KonTEM Phasenkontrastsystem besteht aus zwei Hauptkomponenten, der Phasenplatte und einem automatischen Positioniermechanismus. Die Phasenplatte ist das Herzstück des Systems. Sie ist ein ultradünner, gelochter Materialfilm. Er beeinflusst die Phase der gestreuten Elektronen. Dadurch wird das Objekt scharf und gleichzeitig kontrastreich abgebildet. Mit dem Positioniermechanismus können die Löcher der Phasenplatte computergesteuert bis auf wenige Nanometer genau im Elektronenstrahl des TEM positioniert werden. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann das System einfach auf alle gängigen neuen und älteren TEM-Modelle angepasst werden.

„Die Finanzierung durch den High-Tech Gründerfonds gibt uns jetzt die Chance zur schnellen und umfassenden Marktdurchdringung, die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Wettbewerbsvorsprung“, so Joerg Wamser, Geschäftsführer der KonTEM GmbH.

“Die zugrunde liegende Technologie wurde am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt erforscht und bei caesar zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickelt. KonTEM zeigt beispielhaft, dass die Grundlagenforschung, wie sie von der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) betrieben wird, die Basis für innovative und marktgerechte Produkte sein kann. Wir freuen uns zudem, erneut ein gemeinsames Engagement mit dem HTGF einzugehen“, so Dr. Florian Kirschenhofer, Start-up Manager bei Max-Planck-Innovation, der Technologietransfer-Organisation der MPG.

Dr. Andreas Olmes, Senior Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds freut sich über die neue Beteiligung: „Durch das modulare Systemdesign kann KonTEM den Zielmarkt sehr schnell durchdringen und auch einen großen Altgerätebestand nachrüsten. Wie beim Drucker-Tinte-Modell können durch den regelmäßigen Austausch der Phasenplatten weitere regelmäßige Einnahmen generiert werden. Zusätzlich dazu ist der Wettbewerbsvorsprung von KonTEM durch Patente und exklusive Lizenzen nachhaltig abgesichert.“

Prof. Dr. U. Benjamin Kaupp, Wissenschaftlicher Direktor bei caesar: „Die zahlreichen Auszeichnungen unterstreichen, dass KonTEM über eine herausragende und zukunftsorientierte Technologie verfügt.“

Über KonTEM
Die KonTEM GmbH wurde 2011 gegründet. Sie ist ist ein Spinoff-Projekt des Forschungszentrum caesar in Bonn und der Max-Planck-Gesellschaft. Seit April 2010 wird KonTEM durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen von EXIST Forschungstransfer gefördert. EXIST Forschungstransfer unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind.

Kontakt:
KonTEM GmbH
Joerg Wamser
Geschäftsführer
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Tel: +49 (0) 228 180 33 200
joerg.wamser@kontem.de
www.kontem.de

Über den High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 500.000 Euro; insgesamt stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die KfW Bankengruppe sowie die 12 Industriekonzerne ALTANA, BASF, B. Braun, Robert Bosch, CEWE Color, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Qiagen, RWE Innogy, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 563 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 291 Mio. EUR Fonds II).

Kontakt:
High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Dr. Andreas Olmes
Senior Investment Manager
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Tel: +49 228 823001-00
Fax: +49 228 823000-50
info@high-tech-gruenderfonds.de
http://www.high-tech-gruenderfonds.de/

Über Max-Planck-Innovation
Die Max-Planck-Innovation GmbH vermarktet Patente und Technologien an die Industrie und berät Wissenschaftler bei der Gründung neuer Unternehmen, die auf den Forschungsergebnissen der Max-Planck-Institute beruhen.

Kontakt:
Max-Planck-Innovation GmbH
Dr. Florian Kirschenhofer
Start-up Manager
Amalienstr. 33
80799 München
Tel: +49 89 290919-31
Fax: +49 89 290919-99
kirschenhofer@max-planck-innovation.de
www.max-planck-innovation.de
Über caesar
Die Stiftung caesar ist assoziiert mit der Max-Planck-Gesellschaft und betreibt in Bonn ein Zentrum für neurowissenschaftliche Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt nach den Exzellenzkriterien der Max-Planck-Gesellschaft.

Kontakt:
Forschungszentrum caesar
Dr. Jürgen Reifarth
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 228 9656-107
juergen.reifarth@caesar.de

Media Contact

Dr. Jürgen Reifarth idw

Weitere Informationen:

http://www.caesar.de

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