Europäische Liquid Biopsy Gesellschaft will Tumor-Biomarker entschlüsseln

Schon eine einfache Blutentnahme könnte Aufschluss geben, wie eine Krebstherapie anschlägt oder wann die Behandlung besser umgestellt werden sollte.

Mit der sogenannten Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) entwickeln die Forscherinnen und Forscher des UKE ein vielversprechendes Diagnose- und Therapieverfahren, indem sie im Blut treibende Tumorzellen (CTC) und Erbgut-Fragmente (ctDNA) identifizieren und diese auf bestimmte Biomarker untersuchen.

Ziel der Forschung ist es, zukünftig anhand solcher Marker vorhersagen zu können, wie gut eine Therapie anschlägt, ob ein Rezidiv droht oder ob überhaupt eine Ersterkrankung vorliegt.

„Wir haben heute eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema, aber die Übertragung des Verfahrens in die klinische Versorgung ist noch stark ausbaufähig“, sagt Prof. Pantel, der mit seinen europäischen Kollegen seit Jahrzehnten an diesem Thema arbeitet. Die neugegründete European Liquid Biopsy Society (ELBS), die das bisherige EU-Projekt CANCER-ID Konsortium ablöst, arbeitet mit Hochdruck daran, das Verfahren der Flüssigbiopsie in die klinische Praxis bringen.

„Um das zu erreichen, bringen wir in der ELBS Menschen und Institutionen aus ganz Europa zusammen, die daran arbeiten möchten, die vielversprechenden Forschungsergebnisse in die Klinik zu bringen, sodass in Zukunft die Krebspatientinnen und Krebspatienten auch wirklich davon profitieren können“, so Prof. Pantel.

In Hamburg laufen die Fäden für die Krebsforschung und Implementierung zusammen
Die über 40 internationalen Partner der ELBS werden sich künftig noch enger über aktuelle Forschungsprojekte und klinische Studien austauschen und gegenseitig unterstützen, etwa bei der Kommunikation mit Regulierungsbehörden.

Zudem wollen sie gemeinsam an der Entwicklung von Standards für die medizinische Praxis arbeiten.
„Eine so umfangreiche Koordination und Zusammenarbeit rund um die Liquid Biopsy ist weltweit einzigartig, sodass wir sehr stolz darauf sind, hier eine Führungsrolle einzunehmen“, so Prof. Pantel, der die Arbeit der Gesellschaft von Hamburg aus im Rahmen des UCCH Netzwerkes koordinieren wird.

Avin Hell
Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Hubertus Wald Tumorzentrum
Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-57835
a.hell@uke.de

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