Krebs entwickelt sich dort, wo die Teilung von Zellen außer Kontrolle geraten ist. Die Zellteilung wird durch Proteine reguliert, deren Bildung durch Gene gesteuert wird. Wesentliche Erkenntnisse in der heutigen Krebsforschung liefern deshalb Studien zur Aktivierung oder Inaktivierung von Genen in Tumorzellen. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried haben nun 476 verschiedene Gene identifiziert, die alle durch ein Protein reguliert werden. Das sogenannte c-MYC Protein bindet an die DNA der Zelle und aktiviert Gene, die für die Synthese von Proteine zur Unterstützung des Krebswachstums notwendig sind, z.B. Proteine für die Zellteilung. In der neuesten Ausgabe des renommierten Journals der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, PNAS, 30. April 2002) veröffentlichen Antje Menssen und Heiko Hermeking ihre Ergebnisse.
Zellen werden durch Signalproteine, die an die Zelloberfläche binden, zur Zellteilung angeregt. Dabei werden Signale über verschiedene Signalketten bis in den Zellkern weitergeleitet, um dort die Abschrift der Gene auf der DNA und damit auch die Synthese von Proteinen zu initiieren, die bei der Neubildung und Neuorganisation von Zellen benötigt werden. Dies können z.B. Gene zur Regulation der Proteinsynthese sein oder Proteine, die dafür sorgen, dass neugebildete Proteine die richtige drei-dimensionale Faltung erhalten; eine Voraussetzung für einen fehlerfreien Einsatz im Zellstoffwechsel. Schon länger ist bekannt, dass das für die Bildung des c-MYC-Proteins verantwortliche c-MYC-Gen bei Tumoren durch Signalketten aktiviert wird. Es ist in fast allen menschlichen Tumoren aktiv. Es muss demnach eine Schlüsselrolle in der Entstehung und Entwicklung von Tumoren haben. Einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser Schlüsselrolle lieferten nun Menssen und Hermeking, indem sie die Gene ausfindig machten, die durch das c-MYC-Protein aktiviert werden. Diese Gene dienen der Entwicklung vieler Wirkstoffziele für die Behandlung von Tumor-Erkrankungen oder für die Unterdrückung der Neubildung von Blutgefäßen zur Versorgung von Krebszellen. Mit Hilfe der sogenannten SAGE-Methode, konnten die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe "Molekulare Onkologie" am Martinsrieder Institut für Biochemie 476 c-MYC-regulierte Gene identifizieren. SAGE, die "Serielle Analyse der Genexpression", ermöglicht den gleichzeitigen Nachweis aller Genprodukte (mRNA) in einer Zelle siehe auch
Eva-Maria Diehl | idw
Weitere Informationen:
http://www.biochem.mpg.de/hermeking
Weitere Berichte zu: > Gen > Protein > Zellteilung
Titin in Echtzeit verfolgen
13.12.2019 | Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
Neu entdeckter Schalter steuert Zellteilung bei Bakterien
13.12.2019 | Philipps-Universität Marburg
Eine neue Karte zeigt die unter dem Eis verborgenen Geländeformen so genau wie nie zuvor. Das erlaubt bessere Prognosen über die Zukunft der Gletscher und den Anstieg des Meeresspiegels
Wenn der Klimawandel die Gletscher der Antarktis immer rascher Richtung Meer fließen lässt, ist das keine gute Nachricht. Denn dadurch verlieren die gefrorenen...
Vaccinia-Viren dienen als Impfstoff gegen menschliche Pockenerkrankungen und als Basis neuer Krebstherapien. Zwei Studien liefern jetzt faszinierende Einblicke in deren ungewöhnliche Vermehrungsstrategie auf atomarer Ebene.
Damit Viren sich vermehren können, benötigen sie in der Regel die Unterstützung der von ihnen befallenen Zellen. Nur in deren Zellkern finden sie die...
Vaccinia viruses serve as a vaccine against human smallpox and as the basis of new cancer therapies. Two studies now provide fascinating insights into their unusual propagation strategy at the atomic level.
For viruses to multiply, they usually need the support of the cells they infect. In many cases, only in their host’s nucleus can they find the machines,...
More than one hundred and fifty years have passed since the publication of James Clerk Maxwell's "A Dynamical Theory of the Electromagnetic Field" (1865). What would our lives be without this publication?
It is difficult to imagine, as this treatise revolutionized our fundamental understanding of electric fields, magnetic fields, and light. The twenty original...
In einer experimentell-theoretischen Gemeinschaftsarbeit hat am Heidelberger MPI für Kernphysik ein internationales Physiker-Team erstmals eine Orbitalkreuzung im hochgeladenen Ion Pr9+ nachgewiesen. Mittels einer Elektronenstrahl-Ionenfalle haben sie optische Spektren aufgenommen und anhand von Atomstrukturrechnungen analysiert. Ein hierfür erwarteter Übergang von nHz-Breite wurde identifiziert und seine Energie mit hoher Präzision bestimmt. Die Theorie sagt für diese „Uhrenlinie“ eine sehr große Empfindlichkeit auf neue Physik und zugleich eine extrem geringe Anfälligkeit gegenüber externen Störungen voraus, was sie zu einem einzigartigen Kandidaten zukünftiger Präzisionsstudien macht.
Laserspektroskopie neutraler Atome und einfach geladener Ionen hat während der vergangenen Jahrzehnte Dank einer Serie technologischer Fortschritte eine...
Anzeige
Anzeige
Analyse internationaler Finanzmärkte
10.12.2019 | Veranstaltungen
QURATOR 2020 – weltweit erste Konferenz für Kuratierungstechnologien
04.12.2019 | Veranstaltungen
03.12.2019 | Veranstaltungen
13.12.2019 | Biowissenschaften Chemie
LogiMAT 2020: Automatisierungslösungen für die Logistik
13.12.2019 | Messenachrichten
Das feine Gesicht der Antarktis
13.12.2019 | Geowissenschaften