Schwarzes Gold und klare Fluten

Die mit 150.000 Euro unterstützte Gießener Initiative hat eine Laufzeit bis Ende Juni 2009. Ihre Ausgangsposition verbessert sich noch dadurch, dass ein Partner des FH-Instituts, Prof. Ranil Wickramasinghe von der Colorado State University, zur Lösung weiterer Fragen die Förderzusage der amerikanischen National Science Foundation erhalten hat. So können sich nun zwei Forschungsgruppen in transatlantischer Zusammenarbeit dem Vorhaben widmen, per Membrantechnologie das bei der Ölförderung anfallende Wasser zu reinigen.

Ziel der Projektpartner ist es, zum schonungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser bei der Ölgewinnung beizutragen. Denn wo Rohöl aus der Erde gepumpt wird, stößt man zu einem hohen Anteil (bis zu 95 Prozent) auf Wasser. Da viele Ölfelder in Gebieten mit fortschreitendem Wassermangel und wachsender Bevölkerung liegen, wird es immer wichtiger, dieses „Produktionswasser“ so zu reinigen, dass es für die Bewässerung eingesetzt werden kann und bestehende Reservoirs nicht gefährdet. Auch beim Säubern von Tankern und bei der Ölförderung durch Bohrinseln fällt in großen Mengen schadstoffbelastetes Wasser an, das zum Schutz der Weltmeere gereinigt werden muss.

Bei den bisher praktizierten Filtrationsverfahren kommen Membranen zum Einsatz, die emulgierte Kohlenwasserstoffe, Salze und andere stark giftige Substanzen zurückhalten. Doch dabei treten verschiedene Probleme auf, die wiederum eine langwierige Reinigung der Membranen und die Vorbehandlung des belasteten Wassers erforderlich machen.

Um diesen hohen, kostenintensiven Aufwand zu verringern, modifizieren die Forschungsgruppen in Gießen und Colorado neu entwickelte keramische und organische Membranen. Sie wollen deren Leistung bei der Abtrennung von Schadstoffen erhöhen und zudem ein effizientes Reinigungskonzept für die Membranen entwickeln. Abschließend soll das neue Verfahren beispielhaft in ein Gesamtreinigungskonzept bei der Wasseraufbereitung auf einem Ölfeld integriert werden.

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Erhard Jakobs idw

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