Ältestes Lebewesen der Welt entdeckt

Creosote-Strauch in Palm Springs Wüste bis 11.700 Jahre alt

Amerikanische Wissenschaftler haben in der Palm Springs Wüste das älteste Lebewesen der Erde entdeckt: der Creosote-Strauch (Larrea tridentata) wird auf mindestens 11.000 Jahre geschätzt. Das verdörrte Buschwerk verfügt über erstaunliche Fähigkeiten und kann bis zu zwei Jahre ohne Wasser auskommen. In der Wüste von Palm Springs herrschen häufig Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius und heftige Stürme bis zu 160 Stundenkilometer fegen über die karge Landschaft.

Die Entdeckung der Pflanze wurde von Jim Cornett, dem Kurator des Palm Springs Desert Museum, gemacht, der mit einem kleinen Flugzeug über das Gelände flog. Cornett entdeckte den fast 20 Meter langen Busch. Bei der Betrachtung aus der Nähe konnte er feststellen, dass es sich um eine einzelne Pflanze handelte. „Je länger, desto älter. So einfach lautet die Formel bei dieser Art von Lebewesen“, erklärte Cornett gegenüber BBC. „Die meisten der Creosote-Arten sind knorrige knapp zwei Meter hohe Büsche, die so aussehen, als habe sie jemand schräg eingepflanzt“, so Cornett. Die Pflanzen wären in der Palm Springs Wüste auch keineswegs selten anzutreffen.

Erste Untersuchungen nach der Radiokarbonmethode ergaben für die Pflanze ein Alter von 11.700 Jahren. „Das Interessante an der Pflanze ist die Tatsache, dass einzelne Teile zwar nicht älter als 100 bis 200 Jahre sind, das gesamte Pflanzensystem mit seinen genetisch identen Klonen aber dieses unglaubliche Alter erreichen kann“, so Cornett. Der Forscher erhofft sich von der genaueren Untersuchung des Strauches Hinweise auf Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben und globale Erwärmung. Der Fundort des Strauches liegt übrigens knapp zehn Minuten außerhalb des Zentrums von Palm Springs. Knapp neben der wissenschaftlichen Sensation türmen sich ausgediente Fernsehapparate und sonstiger Sperrmüll.

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