Blüten- und Waldhonigprognose für 2007

Die Honigprognose für 2007 fällt positiv aus. „Die Bienenvölker haben den milden Winter sehr gut überstanden und viel früher mit dem Brüten begonnen als 2006“, sagt Dr. Gerhard Liebig von der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim auf der jährlichen Imkerfachtagung „Hohenheimer Tag“. Kurze Kälteeinbrüche würden an der positiven Entwicklung nichts ändern, nur wochenlange würden den Bienenvölkern zu schaffen machen.

Derzeit herrschen gute Flug- und Entwicklungsbedingungen für die Honigbienen. Sie sind dieses Jahr gut aus dem Winter gekommen und haben schon kräftig Pollen gesammelt. „Die Überwinterung ist viel besser gelungen als im vergangenen Jahr“, sagt Dr. Liebig. Wenn der Winter und das Frühjahr mild sind, fangen die Bienenvölker früh an zu wachsen. „Die brüten wie die Weltmeister“, weiß Dr. Liebig, der beim Monitoring Tag für Tag Hohenheimer Versuchsvölker untersucht. Sie müssen stark werden, um später viel Nektar und Honigtau eintragen zu können – „das Wetter bietet dieses Jahr bislang sehr gute Voraussetzungen“, so Liebig.

Unterscheiden müsse man den Blütenhonig vom Waldhonig. Die Ernte von Waldhonig setzt einen Massenbefall von Rinden- und Schildläusen auf Fichten und Tannen voraus. „Diese Läuse erzeugen den Honigtau“, erklärt Liebig. Die Aussichten auf eine gute Ernte des begehrten Wald- und Tannenhonigs sind bis jetzt als gut zu bezeichnen.

Entscheidend ist der weitere Witterungsverlauf. „Nach einem warmen Spätherbst – den wir ja hatten und der die 'halbe Miete' darstellt – brauchen wir einen kalten März, einen warmen April und Kälteeinbrüche im Mai und Juni“, sagt Liebig. Regnen dürfe es im Sommer auch nicht viel, da sonst der Honigtau von den Nadeln abgewaschen werde. Die Kälteeinbrüche wären von Vorteil. Sie stocken den Austrieb der Bäume und verlängern so die Vermehrungsphase der Läuse. Das wichtige Fundament für eine starke Läusevermehrung, der milde Spätherbst, ist aber gelegt. „Wenn jetzt noch ein lausiges Frühjahr dazu kommt, kriegen wir einen verlausten Sommer“. Der Hohenheimer Bienenforscher ganz zuversichtlich: „Ein paar trockene Perioden im Sommer wird es dann schon geben“.

Media Contact

Florian Klebs idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-hohenheim.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

So soll risikoreiche generative KI geprüft werden

Die beschlossene KI-Verordnung der EU sieht vor, dass Künstliche-Intelligenz-Modelle (KI) „für allgemeine Zwecke mit systemischem Risiko“ besonders strikt überprüft werden. In diese Modellkategorie gehören auch populäre generative KI-Modelle wie GPT4…

Partner & Förderer