Die hochspezifische und hochempfindliche Erkennung von Enterotoxinen

B. cereus kommt in vielen Feldfrüchten wie Gemüse und Getreide und auch in Milch vor. Mit den herkömmlichen Hygienemaßnahmen ist seine Beseitigung schwer zu erreichen. Besonders bei vorerhitzten, aber nicht sterilisierten, Lebensmitteln nimmt das Risiko einer Gastroenteritis stark zu. Weiterhin kommt B. cereus häufig in solchen Lebensmitteln vor, die für Babys, einen sehr empfindlichen Bevölkerungsteil, bestimmt sind.

Das Hauptproblem bei B. cereus ist, dass seine Virulenz noch nicht umfassend erforscht wurde, wobei viele Stämme als unschädlich gelten und nur wenige von ihnen hoch ansteckend sein können. Daher wurden im Zuge des BACILLUS CEREUS-Projekts die Virulenzmechanismen des B. Cereus nach hochspezifischen Bestimmungsfaktoren seiner virulenten Stämme untersucht.

Dadurch entwickelte man neue Analyseinstrumente einschließlich der für die Enterotoxine des B. cereus spezifischen monoklonalen Antikörper (mab) wie NHE, CytK und HBL. Dadurch können diese Proteine in zellfreien Kultursupernatanten von Isolaten des Bacillus cereus erkannt werden. Diese mabs wurden in vielfältigen immunchemischen Verfahren erfolgreich verwendet.

Im Vergleich zu den bislang genutzten Assays erwiesen sich die neuen Immunoassays hinsichtlich der Detailgenauigkeit und auch der Empfindlichkeit als deutlich besser. Zudem gestatten sie eine Mengenmessung des von einem Stamm produzierten NHE und HBL, was eine Einschätzung der Virulenz eines solchen Stamms im Verhältnis zu einer Vergiftung mit Durchfall ermöglicht. Man strebt eine weitere Zusammenarbeit zur Forschung und Entwicklung mit Unternehmen aus dem Bereich der Diagnose an.

Media Contact

Prof. Erwin Maertlbauer ctm

Weitere Informationen:

http://www.uni-muenchen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer