Zentrum für Biomaterialentwicklung der GKSS wird in Teltow eröffnet

Das GKSS-Forschungszentrum eröffnet am 01. September auf seinem Campus in Teltow/Seehof das Zentrum für Biomaterialentwicklung. Die Forschungsaktivitäten des GKSS-Institutes für Polymerforschung in Teltow konzentrieren sich bereits seit dem Jahr 2002 auf Materialentwicklungen für medizinische Anwendungen. Mit der Einrichtung des Zentrums für Biomaterialentwicklung im Institut für Polymerforschung des GKSS-Forschungszentrums werden nun wesentliche Voraussetzungen geschaffen, um Ergebnisse der Grundlagenforschung in klinikrelevante und marktfähige Produkte umzusetzen.

Anwendungen sind insbesondere die Minimalinvasive Chirurgie und die Regenerative Medizin. Damit hat das neue Zentrum ein Alleinstellungsmerkmal in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und trägt den besonderen Anforderungen an die Produktentwicklung im Bereich der medizinischen Anwendungen Rechnung. Spezifische Polymersysteme, die mit einer breiten Palette von Funktionalitäten entwickelt werden, können nun in der erforderlichen Qualität und in den für die Produktentwicklung benötigten Mengen hergestellt werden. Im Zentrum für Biomaterialentwicklung können nicht nur Toxizität und Bioverträglichkeit von Materialien getestet werden, auch die Entwicklung von Prototypen und die Fertigung von „Kleinstserien“ für die klinische Erprobung sind nun möglich. Bei der Umsetzung in die klinische Anwendung setzt das Zentrum für Biomaterialentwicklung auf eine enge Kooperation mit der Charité, Universitätsmedizin Berlin, wo derzeit die Einrichtung eines gemeinsamen Translationszentrums vorangetrieben wird.

Rund sieben Millionen Euro wurden seit 2004 in Infrastrukturmaßnahmen investiert, die für das neue Zentrum in Teltow erforderlich waren. Durch diese Investition konnte die Zahl der Arbeitsplätze am Standort Teltow um rund ein Drittel aufgestockt werden – auf heute 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Professor Dr. Andreas Lendlein, Leiter des Teltower Zentrums: „Die meisten Biomaterialien, die heute eingesetzt werden, sind ursprünglich nicht für die medizinische Anwendung entwickelt worden. Mit unseren Arbeiten im Zentrum für Biomaterialentwicklung können wir nun neue Erkenntnisse im Bereich der Polymerwissenschaften speziell für medizinische Anwendungen zugänglich machen.“

Das hohe Innovationspotential, das im Bereich von Medizinprodukten besteht, kann häufig wegen der langen Entwicklungszeiten für Produkte und dem Mangel an neuen speziell für medizinische Anwendungen entwickelten Materialien nicht umgesetzt werden. Durch Kooperationen mit Industriepartnern will das Zentrum einen Beitrag leisten, diese Hürden zukünftig zu überwinden.

Anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten werden am Freitag, den 1. September Vertreter aus Politik und Wissenschaft in Teltow erwartet.

Vormittags findet das wissenschaftliche Symposium „Biomaterialien für die Regenerative Medizin“ statt. Am Nachmittag wird das Zentrum ab 15.00 Uhr festlich eröffnet. An dem Festakt nimmt auch der Brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck teil. Das Institut für Polymerforschung präsentiert sich an diesem Tag außerdem im Rahmen der Imagekampagne „Deutschland – Land der Ideen“. Das Teltower Institut ist einer von 365 „Orte im Land der Ideen“, die in einer gemeinsamen Standortinitiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft ausgezeichnet wurden.

Tag der Offenen Tür in Teltow

Am Sonnabend, dem 02. September 2006, lädt das Zentrum für Biomaterialentwicklung dann zum Tag der offenen Tür ein. Große und kleine Besucher können zwischen 10 und 17 Uhr erfahren, wie man Kunststoffe in der Medizin einsetzen kann. Die Teltower Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren unter anderem Kunststoffe in Bewegung, sie demonstrieren, wie Pflanzen heilen helfen und zeigen, wie spannend Oberflächen sind.

Bei einem bunten Rahmenprogramm mit einem Kinderzirkus und einem „echten“ Räuberlager kommen auch die Jüngsten voll auf Ihre Kosten. Und auch für die kulturelle Unterhaltung der Erwachsenen ist gesorgt: In der Show „Irren ist menschlich…“ wird ein bunter Mix aus Anekdoten, Kabarett und Chansons vorgeführt.

Bei weiteren Fragen sowie der Vermittlung von Interviewpartner hilft Ihnen im Institut für Polymerforschung, Teltow:
Sabine Benner
Tel.: 03328/ 352-490
Fax: 03328/ 352-452
E-mail: sabine.benner@gkss.de
Die GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH mit den Standorten Geesthacht in Schleswig-Holstein und Teltow bei Berlin in Brandenburg ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industrie für Wissenschaft und Entwicklung in den Bereichen Küstenforschung, Funktionale Werkstoffsysteme, Regenerative Medizin sowie der Strukturforschung mit Neutronen und Photonen.

Media Contact

Dr. Iris Ulrich idw

Weitere Informationen:

http://www.gkss.de/

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