Am Freitag, dem 28. Oktober 2005, entdeckte ein holländisch-mauritisches Forschungsteam die allererste unversehrte Schicht von Knochen und botanischem Material, darunter auch Überreste von Dodo-Vögeln. Das Alter des Materials wird auf 2000 bis 3000 Jahre geschätzt. Dieser jüngste Fund wird eine erste wissenschaftliche Erforschung und Rekonstruktion der Welt des Dodo (Raphus cucullatus) ermöglichen, bevor Europäer auf Mauritius landeten und diese Tierart ausrotteten.
Das Forschungsteam besteht aus den holländischen Wissenschaftlern Kenneth F. Rijsdijk (Geologe, TNO), Frans P.M. Bunnik (Paläobotaniker, TNO), und Pieter Floore (Archäologe, Hollandia), Alan Grihault (einheimischer Dodo-Experte), und Christian Foo Kune, Leiter der "Mon Trésor et Mon Désert" (MTMD) Zuckerrohrplantage, zu der das Gebiet gehört, in dem die Entdeckung gemacht wurde. Julian Hume, ein britischer Paläontologe, der ebenfalls ein Mitglied des Forschungsteams ist, vermochte das Alter und die Herkunft der Knochen näher zu bestimmen.
Das fossile Material wurde in dem mauretanischen Gebiet "Mare aux Songes" ausgegraben, einem tief liegenden Sumpfgebiet im trockenen südöstlichen Teil der Insel, das der MTMD gehört. Bis dato wurden etwa 80 Square Feet ausgehoben, wobei man über 700 Knochen entdeckte. Alle Knochen wurden in einer Schicht entdeckt und lassen daher auf ein Massengrab schliessen. Der Fund erbrachte mehrere Dodo-Knochen, darunter die Überreste von Dodo-Küken und den überaus seltenen Teil eines Vogelschnabels, von denen angeblich nur einige wenige auf der ganzen Welt existieren. Darüberhinaus fanden sich Knochen von verschiedenen anderen ausgestorbenen Vogelarten, einheimischen Riesenschildkröten und einer Baby-Riesenschildkröte, sowie zahlreiche Samen und Überreste von (zum Teil) ausgestorbenen Bäumen und Pflanzen. Der Fundort all dieser Knochen in einer einzigen Schicht lässt die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um ein Massengrab handelt.
Obwohl im 19. Jahrhundert einige Dodo-Knochen im "Mare aux Songes" gefunden wurden, wurde die Fundstelle nie unter geologischen und ökologischen Gesichtspunkten erforscht. Diese Art der Nachforschung ist vonnöten, um die Landschaft, die wild lebenden Tiere und die Vegetation des Gebiets zu rekonstruieren und festzustellen, ob die Tiere vielleicht in grosser Anzahl bei einer Naturkatastrophe ums Leben gekommen sind. Darüberhinaus ermöglicht sie den Wissenschaftlern Aufschluss darüber, wie eine solch gewaltige Ansammlung von Knochen, Samen und Holz im Sumpf landen und so gut erhalten bleiben konnte. Seit der Entdeckung von Dodo-Knochen im Jahr 1920 wurden hier keine weiteren Funde verzeichnet. Dank geologischer Forschungen wurde dieses Massengrab entdeckt. Julian Hume hat kürzlich das bereits im "Mare aux Songes" gefundene Material erneut untersucht und auch einige Knochen von Dodo-Küken entdeckt. Falls an dieser Stelle in Zukunft weiter geforscht wird, rechnet das Forscherteam damit, auf weitere Überreste von Dodo-Küken zu stossen.
Es wurde ein internationales Team zusammengestellt, um eine genaue, systematische Untersuchung des Fundortes durchzuführen. Die Studie erfolgt durch einheimische (botanische) Spezialisten aus Mauritius in enger Zusammenarbeit mit führenden europäischen Instituten, darunter das Nationaal Natuurhistorisch Museum Naturalis aus Leiden (Niederlande), das London Natural History Museum und die Geologische Abteilung der TNO (Niederländische Organisation für Angewandte Wissenschaftliche Forschung).
Dr. Kenneth F. Rijsdijk | presseportal
Weitere Informationen:
http://www.naturalis.nl
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