Gene aus dem Takt

Erbgut-Analysen weisen Wege im Kampf gegen Herzrhythmusstörungen

Wenn das Herz unregelmäßig schlägt, liegen die Ursachen dafür auch im Erbgut. Das fanden jetzt Forscherinnen und Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München heraus. Sie identifizierten mehr als 1400 Gene, die bei einer bestimmten Form von Herzrhythmusstörungen – dem Vorhofflimmern – anders aktiv sind als im gesunden Herzen. Das Erbgut bestimmt dabei indirekt, ob der Herzmuskel im Takt schlägt oder nicht: Die Aktivität der Gene entscheidet darüber, welche Proteine sich bilden – und diese geben wiederum vor, wie das Herzmuskelgewebe aufgebaut ist und wie es arbeitet.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei Patienten mit Vorhofflimmern vor allem solche Gene herunterreguliert werden, die beim Weiterleiten von bestimmten Signalen wichtig sind. Stoffwechsel-Gene dagegen sind besonders aktiv. Die Erkenntnisse könnten schon bald zu neuen Therapieansätzen führen. Künftige Medikamente würden zum Beispiel auf diejenigen Proteine einwirken, die das Herzmuskelgewebe besonders anfällig für Rhythmusstörungen machen. Das BMBF hat im Nationalen Genomforschungsnetz dieses und andere Projekte zu Herzrhythmusstörungen mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert.

Media Contact

BMBF Newsletter

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de http://www.ngfn.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Weltweit erster Linienscanner

…mit monolithisch-integrierten Terahertz-Detektoren für industrielle Anwendungen. Das Ferdinand-Braun-Institut hat einen Terahertz-Linienscanner für Kunststoff-Bauteile entwickelt, mit dem sich auch größere Scanlinienlängen im industriellen Umfeld kostengünstig realisieren lassen. Der Technologiedemonstrator basiert erstmals…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer