"Regenerative Therapien" werden mit 20 Millionen Euro gefördert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird an der Technischen Universität Dresden ein DFG-Forschungszentrum „Regenerative Therapien“ einrichten. Dies hat der Hauptausschuss der DFG in seiner Sitzung am 2. September beschlossen. Damit soll ein international sichtbarer Standort in der Grundlagenforschung und der Entwicklung regenerativer Behandlungsstrategien für eine Vielzahl von Krankheiten entstehen. Das Forschungszentrum wird in den ersten vier Jahren mit rund 20 Millionen Euro gefördert.

Ausgangspunkt der Arbeit des Dresdner Zentrums ist zunächst eine umfassende Grundlagenforschung in der Zell- und Entwicklungsbiologie, unter anderem im Bereich der Stammzellen. Längerfristig sollen auf dieser Basis neue Ansätze für die Therapie entwickelt werden. Die Stammzelltherapie gilt für die Behandlung vieler Krankheiten als besonders aussichtsreich, da sie eine kontrollierte Regeneration von Gewebe ermöglicht. Allerdings sind die zellulären Mechanismen, die diese Stammzellaktivitäten steuern, bisher weitgehend unbekannt. Hier setzt die Arbeit des Forschungszentrums an, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiten werden. Als besonders vielversprechend gilt das Vorhaben, an Modellorganismen die Fähigkeit zur Gewebe-Regenerierung zu studieren und hieraus Perspektiven für die klinische Anwendung zu entwickeln. Langfristiges Ziel der Dresdner Initiative sind Strategien für die Behandlung von Stoffwechsel-, Krebs- und Immunerkrankungen, für die Therapie bei Diabetes, für die Behandlung von Verletzungen im Gehirn und Rückenmark, für den Ersatz von Knochen und Knorpelgewebe sowie für Therapien bei Erkrankungen des Herzmuskels und der Blutgefäße.

Eingebunden in das DFG-Forschungszentrum sind neben der Technischen Universität Dresden das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, das Fraunhofer Institut für Keramische Technologie und Sinterwerkstoffe, das Leibniz-Institut für Polymerforschung und das Forschungszentrum Rossendorf.

Der Dresdner Antrag wurde aus zehn Konzepten zum Thema „Regenerative Therapien“ ausgewählt, von denen drei in die engste Wahl kamen und von einer international besetzten Prüfungsgruppe vergleichend begutachtet wurden.

Die DFG-Forschungszentren sind ein wichtiges strategisches Förderinstrument der DFG. Sie sollen eine Bündelung wissenschaftlicher Kompetenz auf besonders innovativen Forschungsgebieten ermöglichen und in den Hochschulen zeitlich befristete, international sichtbare Forschungsschwerpunkte mit internationaler Bedeutung bilden. In den vergangenen Jahren hat die DFG bereits fünf Forschungszentren eingerichtet: „Ozeanränder“ (Bremen), „Funktionelle Nanostrukturen“ (Karlsruhe), „Experimentelle Biomedizin – Rudolf-Virchow-Zentrum“ (Würzburg), „Matheon: Mathematik für Schlüsseltechnologien“ (Berlin) und „Molekularphysiologie des Gehirns“ (Göttingen).

Ansprechpartner für nähere Informationen zum DFG-Forschungszentrum in Dresden ist:

Prof. Dr. Michael Brand
BIOTEChnologisches Zentrum
Technische Universität Dresden
Tatzberg 47-51
01307 Dresden
Tel.: 0351/210 2514
E-Mail: brand@mpi-cbg.de

Media Contact

Dr. Jutta Rateike DFG - Presse

Weitere Informationen:

http://www.dfg.de

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