Einfacher Meeresschwamm macht Organabstoßung erforschbar
Microciona prolifera als ideales Studienobjekt identifiziert
Das Verstehen der Ursachen für die Abstoßung transplantierter Organe erfordert ein genaues Wissen darüber, wie sich Zellen erkennen, akzeptieren oder abweisen. Xavier Fernàndez-Busquets vom Marine Biological Laboratory hat mit dem Microciona prolifera, einem Meeresschwamm, der der nördlich von Cape Cod bis nach Florida vorkommt, das ideale Studienobjekt gefunden. Der Schwamm verfügt über ein System der Erkennung zwischen den Zellen, das dem des Menschen grundsätzlich ähnlich aber viel einfacher ist. Die Arbeit im Labor wird zusätzlich dadurch erleichtert, dass die Zellen und die Zellen verbindenden Moleküle mit einfachen und raschen Methoden isoliert werden können. Die fingerähnliche Struktur des Microciona prolifera vereinfacht Transplantationsexperimente zusätzlich.
In Experimenten untersuchte das Team die Zellen und Moleküle, die bei der Abstoßung von Gewebe eine Rolle spielen könnten. Die Transplantation von Teilen verschiedener Schwämme, die sich abstoßen, machte in der Folge sichtbar, dass die so genannte graue Substanz zu der betroffenen Stelle wandern und sich dort ansammeln. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass es sich dabei um eine primitive Form der Killerzellen des menschlichen Immunsystems handelt. Zusätzlich untersuchte Fernàndez-Busquets die Bedeutung des bisher nur schwer erforschbaren Moleküls Aggregation Factor Proteoglycan für die Gewebeabstoßung. Die beim Menschen vorkommende Version dieses Moleküls verfügt über eine ähnliche Struktur. Es wird angenommen, dass sie eine wichtige Funktion bei der Interaktion zwischen den Zellen spielt.
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